Medienmitteilung
Migros - Unia in der Defensive: Die Gewerkschaft führt Beschwerde
gegen Arbeitszeitbewilligungen der Micarna ohne jede Basis und
Grundlage
2007-03-19T17:43:55
Zürich (ots) - Unia in der Defensive: Die Gewerkschaft führt
Beschwerde gegen Arbeitszeitbewilligungen der Micarna ohne jede Basis
und Grundlage Wieder einmal geht die Gewerkschaft Unia unter Missachtung der
Faktenlage einseitig gegen die Migros und Bewilligungsbehörden vor.
Die Gewerkschaft hat am 15. März 2007 gegen Arbeitszeit-
bewilligungen, die der Micarna SA in Courtepin/FR durch das
Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) erteilt wurden, Beschwerde
am Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Sie beruft sich darauf,
dass es um den Schutz ihrer Mitglieder gehe und beanstandet die
bewilligte Nacht- und Sonntagsarbeit bei diesem Migros-Unternehmen.
Betrachtet man jedoch die Fakten, stellt sich die Frage, worum es
der Unia wirklich geht. Seit Jahren ist zu beobachten, dass die Unia
immer nur einseitig gegen die Migros vorgeht, während andere
Unternehmen in den gleichen Branchen von der Unia weitgehend
verschont bleiben. Die Unia ist kein Sozial- und Vertragspartner in der
Fleischbranche.
Sie ist weder am allgemein verbindlichen Gesamtarbeitsvertrag des
schweizerischen Metzgereigewerbes noch am Gesamtarbeitsvertrag der
Bell AG noch am Migros-L-GAV, der für die Micarna gilt, beteiligt.
Sie kann in der Branche weder eine nennenswerte Basis noch
branchenspezifische Kenntnisse vorweisen, die ihre Beschwerde
legitimieren würden. Das Beschwerderecht, das sie beansprucht, steht
aber nur Arbeitnehmervereinigungen der Branche zu. Das dürfte auch
die Unia wissen. Dass sie dies ignoriert, scheint Teil einer
gewerkschaftspolitischen Strategie zu sein. Die Unia versucht schon
immer, sich auch dann in Unternehmensentscheide einzumischen, wenn
sie mangels ausreichender Mitgliederzahl durch die Belegschaft
gar nicht dazu legitimiert ist. Dass gerade die Arbeitszeitbewilligungen der Micarna angefochten
werden, dürfte kaum ein Zufall sein. Denn die Fleischbranche umfasst
heute 2'500 Betriebe mit 25'000 Beschäftigten. Die Micarna ist heute
eine der grössten privaten Arbeitgeberin in der Fleischbranche und
vor allem ein Unternehmen der Migros, was für die Unia wohl der
entscheidende Faktor ist. Seit Jahren ist zu beobachten, dass die
Unia vornehmlich die Migros angreift, sogar dann, wenn es woanders
für eine Gewerkschaft eigentlich mehr zu tun und zu erreichen gäbe. Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit, Frische und Qualität
erfordern andere Abläufe als in Branchen, in denen die Unia sich gut
auskennt. Die Betriebe müssen hohen Standards der Lebensmittel- und
Fleischhygiene genügen, den Anforderungen des Verbraucher- und
Tierschutzes entsprechen, die tägliche Versorgung der Bevölkerung
mit frischem Produkten sicherstellen, Prozess- und Produktequalität
durch neue Systeme und Arbeitsverfahren gewährleisten und ihre
gesamte Produktion mit der landwirtschaftlichen Vorproduktion und
der Wertschöpfungskette im Detailhandel abstimmen. Dies erfordert
hohe Flexibilität bei der Produktion, die nur durch Nachtarbeit
gewährleistet werden kann. Neben der Nachtarbeit im Generellen kritisiert die Unia auch,
dass es sich um Dauernachtarbeit handelt und nicht um Wechselschichten.
Dabei ignoriert die Unia allerdings den ausdrücklichen Wunsch der
Belegschaft. Sie dreht den Spiess sogar um und behauptet, die Migros
habe gar nicht geprüft, was die Belegschaft wünsche. Diese
Unterstellung erhebt sie zur Faktenlage, ohne sie selbst geprüft zu
haben. Eine klassische Verdrehung der Tatsachen. Mit anderen Worten:
was die Unia der Migros vorwirft, müsste sie eigentlich sich selbst
vorwerfen. Sie hat über die Köpfe der Betroffenen hinweg
entschieden, gegen Dauernachtarbeit vorzugehen. Denn Tatsache ist,
dass die Betroffenen die Dauernachtarbeit vorziehen, weil sie für
sie das kleinere Übel darstellt. So muss sich der Körper nicht
permanent an wechselnde Schichten anpassen. Ginge es der Unia nicht
um allgemeine Gewerkschaftspolitik, sondern wirklich um die
Betroffenen, würde sie deren Wunsch in ihre Forderungen
miteinbeziehen. Abschliessend bleibt zu sagen, dass für die Fleischbranche im
Besonderen gilt, was der Bundesrat in der Botschaft zum
Arbeitsgesetz sagte: In einer modernen Industrie- und
Dienstleistungsgewerkschaft sind Nacht- und Sonntagsarbeit
unvermeidlich. Fakten: Die Fleischbranche umfasst heute 2500 Betrieb mit 25'000
Beschäftigten und einer Lohnsumme von 1.5 Mia Franken. Der
Gesamtumsatz mit Fleisch und Fleischerzeugnissen beträgt 10 Mia.
Franken. Die Fleischwirtschaft verwertet rund 35% der
landwirtschaftlichen Endproduktion und trägt mit 2.5 Mia. Franken in
wesentlichem Umfange zum landwirtschaftlichen Roheinkommen bei. Die
grosse Bedeutung der Fleisch verarbeitenden Betriebe für die
landwirtschaftliche Produktion und die Versorgung der Bevölkerung
zeigt sich im hohen Selbstversorgungsgrad von über 95%. Zürich/Courtepin, 19. März 2007 Weitere Informationen
Urs Peter Naef, Mediensprecher MGB, Tel. 044 277 20 66
E-Mail: urs-peter.naef@mgb.ch
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