MedienmitteilungAnwaltskongress 2007 - Medienpreis für Krimi-Spannung und juristische Präzision - Referat zur Justizreform von Bundesrat Christoph Blocher2007-06-09T12:30:00Luzern (ots) - Die Journalistin Fati Mansour und das DOK-Team des Schweizer Fernsehens: Das sind die Gewinner des 10. Medienpreises des Schweizerischen Anwaltsverbandes. Ausgezeichnet wurde anlässlich des Anwaltskongresses 2007 in Luzern Mansours Reportageserie in der Tageszeitung "Le Temps" über einen Verkehrsunfall sowie die DOK-Serie "Ungelöste Kriminalfälle". Bei der Preisverleihung war Politprominenz anwesend: Jury-Präsident Franz Steinegger hielt die Laudatio, Justizminister Christoph Blocher beendete den feierlichen Anlass mit einer Rede zur Justizreform. "Man kann eine Sendung über ungelöste Kriminalfälle anklägerisch, besserwisserisch, moralisierend oder informativ machen", hielt Jury-Präsident Franz Steinegger in seiner Laudatio fest. Das DOK-Team des Schweizer Fernsehens mit Michèle Sauvain, Helen Stehli Pfister und Otto C. Honegger hatte den letzten Ansatz gewählt und war damit erfolgreich: Die DOK-Serie "Ungelöste Kriminalfälle" erhielt den diesjährigen Medienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbands (SAV) für hervorragende journalistische Berichterstattung über juristische Themen. Die Preisträger durften 5000 Franken sowie eine Skulptur des Basler Künstlers Max Küng entgegennehmen. Besonders gelobt wurde der Film "Mord in Kehrsatz", der die Schwächen im gerichtsmedizinischen Gutachten und den daraus resultierenden Freispruch des Angeklagten noch einmal detailliert beleuchtete. Berichterstattung über Amokfahrt ausgezeichnet Den zweiten mit 5'000 Franken dotierten Medienpreis vergab der SAV in die Romandie: Die "Le Temps"-Journalistin Fati Mansour konnte ebenfalls eine Skulptur von Max Küng entgegennehmen. Ihre Artikelserie zum "Grand-Pont"-Prozess lobte Jurymitglied und Medienrechtsspezialist Yves Burnand als rundum gelungen in Inhalt, Form und Stil. Die Amokfahrt eines psychisch gestörten Autofahrers, der 2003 im Lausanner Stadtkern drei Menschen, darunter eine schwangere Frau, in den Tod riss, hatte für grosse Schlagzeilen gesorgt. Mansour überzeugte die Jury mit ihren lebhaften und zugleich zurückhaltenden Berichten über den Gerichtsfall. Ernst Staehelin löst Alain Bruno Lévy ab Die drei Kongresstage hatten ganz im Zeichen der juristischen Aus- und Weiterbildung gestanden, einem zentralen Anliegen des Verbands. Einen verbandsinternen Markstein brachte der Freitagabend mit der Wahl des Basler Anwalts Ernst Staehelin an der Generalversammlung. Er wird sein Amt auf den 1. Juli 2007 aufnehmen. Der abtretende SAV-Präsident Alain Bruno Lévy sprach sich in seiner Rede am Samstag für die unbedingte Beibehaltung des Anwaltsgeheimnisses aus: Mittels diesem werde der unbeschränkte Zugang zum Recht im Interesse des Rechtssuchenden sichergestellt. Zugleich hielt Lévy ein Plädoyer auf die in der Schweizer Verfassung garantierten Menschenrechte sowie die Meinungsäusserungsfreiheit. Auch hier sieht sich der SAV nicht einfach als Standesvertretung, sondern als Verteidigerin der Werte. Bundesrat Blocher spricht zur Justizreform Nach der Preisübergabe äusserte sich Justizminister Christoph Blocher zur Umsetzung der Justizreform. Diese wolle den Rechtsschutz verbessern, das Bundesgericht funktionsfähig erhalten und die Grundlage für ein einheitlicheres schweizerisches Prozessrecht schaffen. Bundesrat Christoph Blocher vermittelte einen Überblick über die bisherigen Neuerungen. Dabei beleuchtete er insbesondere die Eigenheiten des schweizerischen föderalen Rechtssystems und wies darauf hin, dass die Schweiz das letzte Land in Europa sei, dessen Zivilprozessrecht noch nicht vereinheitlicht ist. Auch führe im Strafprozessrecht die Rechtszersplitterung mit 26 kantonalen und 3 eidgenössischen Strafprozessordnungen, so Blocher, "zu komplizierten, langen und teuren Verfahren". Der Schweizerische Anwaltsverband Der Schweizerische Anwaltsverband (SAV) ist die nationale Berufsorganisation der freiberuflich tätigen Anwältinnen und Anwälte in der Schweiz. Bereits seit 1898 setzt sich der SAV für das Ansehen, die Rechte und die Interessen des schweizerischen Anwaltsstandes sowie für die Unabhängigkeit des Anwaltsberufes ein. Der Verband zählt rund 8'000 Mitglieder. Alle 24 kantonalen Anwaltsverbände sind Mitglieder des nationalen Dachverbandes. Der SAV setzt sich insbesondere für die Weiterbildung seiner Mitglieder ein, unter anderem durch die Organisation des zweijährlich stattfindenden Fachkongresses. Darüber hinaus verschafft sich der SAV als offizielle Vertretung des schweizerischen Anwaltsstands im In- und Ausland politisch Gehör. Ein grosses Anliegen ist dem Schweizerischen Anwaltsverband das Engagement für die Vervollkommnung des Rechts und der Rechtspflege. Der Verband tut dies im Interesse der Rechtssuchenden und unter Achtung der Menschenrechte, für deren Wahrung er sich einsetzt. Medienunterlagen: Download von Medienmitteilung, Bildmaterial, Reden, Lebensläufe der Preisträger, des aktuellen sowie des designierten Präsidenten und Fact Sheet SAV unter: http://www.anwaltskongress.ch Kontakt: Prof. Dr. Alain Bruno Lévy Permalink:
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