Medienmitteilung
comparis.ch zur Motion Frick über Billigkassen - Beträchtliche
Prämienerhöhungen
2007-06-13T07:08:27
Zürich (ots) - Müssten Billigkassen die gleichen Prämien wie die Mutterkasse
anbieten - so wie es die Motion des Schwyzer Ständerats Bruno Frick
verlangt - würden viele Versicherte eine böse Überraschung erleben:
Für 42 Prozent der Versicherten bei den betroffenen
Krankenkassenkonzerne würde dies höhere Prämien in der
Grundversicherung bedeuten. Im Extremfall über 1700 Franken mehr pro
Jahr. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zur Motion "gegen die
Entsolidarisierung in der Krankenversicherung durch so genannte
Billigkassen". Heute Mittwoch behandelt der Ständerat die
Motion des Schwyzer Ständerats Bruno Frick zu "Massnahmen gegen die
Entsolidarisierung in der Krankenversicherung durch sogenannte
Billigkassen". Die Motion verlangt, dass Krankenkassen unter
einheitlicher Leitung für die obligatorische Grundversicherung in
derselben Prämienregion jeweils die selbe Prämie festlegen müssen.
Folgende Gesellschaften vereinen mehrere Krankenkassen unter dem
selben Dach: CSS, Groupe Mutuel, Helsana und Visana. Diese
Krankenversicherer haben zusammen gut 3,5 Millionen Mitglieder in
der obligatorischen Grundversicherung - knapp die Hälfte aller
Versicherten in der Schweiz. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat berechnet, wie sich
die Prämien von Versicherten ändern würden, wenn pro Prämienregion
und Franchisestufe einheitliche Prämien für alle Krankenkassen, die
zum gleichen Konzern gehören, bezahlt werden müssten. Basis für die
Berechnungen sind die Prämien 2007 für Erwachsene und junge
Erwachsene (19 bis 25 Jahre) aller Kassen von CSS, Groupe Mutuel,
Helsana und Visana, mit und ohne Unfalldeckung. Berücksichtigt
wurden alle Franchisestufen und Versicherungsmodelle. 1700 Franken mehr, 1100 Franken weniger
Die Berechnungen von comparis.ch zeigen, dass einzelne Versicherte im
Extremfall bis zu 1700 Franken mehr an Prämien bezahlen müssten - und
das jedes Jahr. Ein Erwachsener aus der Stadt Luzern, der heute bei
Sana 24, einer Visana-Tochter, versichert ist und sich für eine
Franchise von 300 Franken entschieden hat, müsste rund 1700 Franken
mehr bezahlen. Das andere Extrem, nämlich knapp 1100 Franken weniger
an Prämien pro Jahr müssten erwachsene Versicherte in Interlaken bei
der Groupe-Mutuel-Kasse SKBH/CMBB für ihre Grundversicherung mit einer
Franchise von 300 Franken bezahlen. Im Grossen und Ganzen würden die jährlichen Prämien für 42 Prozent
der betroffenen Versicherten (Erwachsene und junge Erwachsene)
teurer werden. 24 Prozent müssten bis zu 100 Franken mehr pro Jahr
bezahlen, 16 Prozent sogar zwischen 100 und 400 Franken mehr. Es
gibt aber auch den umgekehrten Fall: Immerhin 36 Prozent müssten
jährlich bis zu 100 Franken weniger Prämien bezahlen, 20 Prozent
sogar zwischen 100 und 300 Franken weniger. Es würde die jungen Erwachsenen treffen
Macht man die gleichen Auswertungen für die beiden Altersgruppen
einzeln, präsentiert sich ein leicht anderes Bild: 49 Prozent der 19-
bis 25-Jährigen müssten zum Teil deutlich mehr Prämien bezahlen. Bei
den Erwachsenen wären es 41 Prozent. Die Auswertungen von comparis.ch zeigen weiter, dass die Profiteure
von Bruno Fricks Motion mit wenigen Ausnahmen die Versicherten der
drei grossen Krankenkassenkonzerne CSS, Helsana und Visana wären,
die bei den jeweiligen - teuren - Mutterkassen versichert sind. Wer
bei einer Tochterkasse versichert ist, müsste mit zum Teil deutlich
höheren Prämien rechnen. Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch, meint: "Einmal mehr
würden die Jungen zur Kasse gebeten und all jene bestraft, die aktiv
etwas gegen die hohen Krankenkassenprämien unternommen und zu einer
günstigen Krankenkasse gewechselt haben. Wer dagegen nichts
unternommen hat, würde belohnt werden." Einer der Grundgedanken des
Krankenversicherungsgesetzes KVG sei aber der Wettbewerb.
"Billigkassen fördern den Wettbewerb unter den Krankenkassen und sie
stehen allen Versicherten offen." Weitere Informationen:
Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon: 044 360 52 62
E-Mail: media@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch
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