Medienmitteilung
VERHANDLUNGSGEMEINSCHAFT BUNDESPERSONAL VGB
- Bundespersonalpolitik gegen das Personal
Position des Bundes auf dem Arbeitsmarkt nochmals geschwächt
2007-08-29T15:17:27
Bern (ots) - Der Bundesrat präsentiert zeitlich überraschend eine
Palette unausgereifter personalpolitischer Massnahmen. Entgegen den
von Finanzminister H.-R. Merz hervorgehobenen Zielen, werden sie den
Bund auf dem Arbeitsmarkt nicht stärken, sondern schwächen. Für die
Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal (VGB) der Gewerkschaften
PVB, vpod und garaNto ist das Paket ein weiteres Beispiel der seit
Jahren kleinlich geizigen und unseriösen Personalpolitik des Bundes
gegen sein Personal. Die allseits geschätzten Bundesangestellten
haben nicht noch mehr Abbau und Einengung, sondern endlich
Anerkennung und Wertschätzung verdient. Die bereits dramatische
Abwanderungsbewegung beim Bund wird sich leider fortsetzen, die
gewohnt hohe Qualität entsprechend abnehmen. Selbst der an sich erfreulich neue Vaterschaftsurlaub beschränkt
sich auf das peinlich kleine Minimum eines auf 5 Tage verlängerten
Geburtsurlaubs für die Männer. Der Bundesrat handelt nur in
kleinkrämerischer Kompensationslogik zulasten der Paare. Schlimmer noch beim Lohnsystem, wo er nicht nur das demotivierende
Bewertungssystem ausbaut. Er koppelt es auch noch mit einem
Lohnabbauelement. Sparen statt motivieren als Hauptmotiv. Kaum ein
attraktives Signal auf dem Arbeitsmarkt. Die vorgesehene Revision
des Bundespersonalgesetzes schliesslich will offenbar die wenigen
verbliebenen Arbeitsplatz-Sicherheiten streichen. Die im
öffentlichen Dienst nötige Treuepflicht dem Volk und den
demokratischen Entscheiden gegenüber erträgt keine Hire-and-Fire-
Politik à la Blocher und Merz. Schliesslich ist es ein Skandal, dass sich der Bundesrat, trotz
selbst geäusserter Absicht, wiederholt über die Konsultations- und
Verhandlungspflicht im Bundespersonalgesetz hinwegsetzt: Anstatt
vorher zu verhandeln werden das Personal und seine Gewerkschaften
mit fixfertigen Beschlüssen konfrontiert und provoziert.
Sozialpartnerschaft ist im Bundeshaus nur noch ein Fremdwort. Die gut besuchten Demonstrationen des Bundespersonals der letzten
Jahre haben gezeigt, dass sich die Angestellten und ihre Verbände
nicht mehr alles bieten lassen. Auch der Wahltag dürfte zum Zahltag
werden. Auskunft:
Hans Müller, PVB und Präsident VGB, Tel. 079 406 93 38
Christof Jakob, VPOD, Tel. 077 447 29 03
Giordano Schera, garaNto, Tel. 079 322 16 04 Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal (VGB)
Communauté de négociation du personnel de la Confédération (CNPC)
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100543424
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