Medienmitteilung

Caritas Schweiz: Der Kitt des sozialen Zusammenhalts bröckelt

2008-01-17T12:04:00

Luzern (ots) -

In der Schweiz gibt es beträchtliche Einkommens-
und Vermögensunterschiede, die weiter zunehmen. Der Kitt des
sozialen Zusammenhalts bröckelt. Am heutigen Caritas-Forum befassten
sich rund 250 Personen mit der Problematik "Solidarität und
Ungleichheit in der Schweiz".
Die Ungleichheit der Schweiz in Bezug auf die soziale Situation
ist markant. Je nach Betrachtungsweise übertreffen die Einkommen der
reichsten 10 Prozent der Haushalte jene der ärmsten 10 Prozent um das
Sechs- bis Zehnfache. Der Trend ist zunehmend. In den letzten Jahren
stieg das Einkommen der Ärmsten weniger stark an als jenes der
Reichen. Noch viel deutlicher treten die Unterschiede beim Vermögen
an den Tag. Hier ist die Ungleichheit auch im internationalen
Vergleich überdurchschnittlich gross. Diese Befunde legte der
Wirtschaftssoziologe Hanspeter Stamm am Caritas-Forum in Bern vor.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass sich die Schweizer Bevölkerung
in Umfragen für eine gleichere und solidarischere Gesellschaft
ausspricht.
Yves Flückiger, Professor für Wirtschaftspolitik, betonte, dass
solche Ungleichheiten für die Wirtschaft ein Risikofaktor seien:
"Tiefe Löhne tragen dazu bei, dass die Produktivität sinkt und sich
das Wirtschaftswachstum verlangsamt". Geringe Saläre führten zu
Demotivation und häufigen Stellenwechseln, was die Unternehmen teuer
zu stehen komme, führte Flückiger weiter aus.
Am Caritas-Forum nahmen auch eidgenössische Parlamentarier und
Parlamentarierinnen wie Christophe Darbellay, Präsident der CVP
Schweiz, Therese Frösch, Fraktionspräsidentin der Grünen, Hans-Jürg
Fehr, Parteipräsident der SP Schweiz und Gabi Huber, Vizepräsidentin
der FDP Schweiz, teil. Die Spitzenpolitikerinnen und -politiker
diskutierten an einem Podium, wie die Politik die Desintegration
verhindern und Solidarität fördern kann. Dabei versuchten sie
deutlich zu machen, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt ihren
Parteien ein wichtiges Anliegen sei.
Caritas Schweiz hat parallel zum Forum den Sozialalmanach 2008 mit
dem Schwerpunkt "Bedrängte Solidarität" herausgegeben (siehe
www.caritas.ch).

Kontakt:

Odilo Noti
Leiter Bereich Kommunikation
Caritas Schweiz
Mobile: +41/79/686'87'43

Permalink:


https://www.presseportal.ch/de/pm/100000088/100552967


Weiterführende Informationen

http://www.caritas.ch

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