Medienmitteilung
Stipendien -
SGB verlangt mehr Stipendien für Lehrlinge
2008-05-26T09:52:52
Bern (ots) - Der SGB unterstützt den Entwurf eines interkantonalen
Abkommens der EDK zur Harmonisierung der Stipendienpraxis. Er fordert
dabei landesweit gültige Minimalstandards. Die unterschiedliche
Behandlung je nach Kanton ist schockierend und unberechtigt. In seiner Antwort auf die von der EDK durchgeführte Vernehmlassung
fordert der SGB insbesondere: - Die Stipendien sind nicht nur zu harmonisieren, sondern auch zu
erhöhen. Die heutigen Beträge sind oft klar ungenügend und erlauben
keine wirkliche Bildungsdemokratisierung. Die im Konkordatsentwurf
vorgesehenen Grenzbeträge liegen unter dem Existenzminimum. Für den
SGB darf der Zugang zu einer postobligatorischen oder einer tertiären
Ausbildung nicht vom Portemonnaie der Auszubildenden oder dem ihrer
Eltern abhängen, sondern einzig und allein von den persönlichen
Fähigkeiten und Zielen.
- Die Stipendien für Lehrlinge [aktuell erhalten rund 10'000
Vollzeit-Berufschüler/innen und rund 10'000 Lehrlinge ein Stipendium]
sind zu erhöhen. Obwohl Lehrlinge einen Lohn beziehen, sind sie auf
Stipendien angewiesen: Eine am 22. Mai publizierte Studie der
Gewerkschaft Unia hat gezeigt, dass 51,9% der Lehrlinge mit ihrem
Lohn nicht zufrieden sind; 55% glauben, die geleistete Arbeit werde
zu schlecht entschädigt. Im Schnitt deckt der Lohn, den Lehrlinge
erhalten, nur 35 % ihrer Ausgaben. Deshalb ziehen immer noch viele
Jugendliche irgendeinen Job der Lehre vor, auch wenn dies die
künftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt schmälert. Der SGB, dessen
Verbände gut 20'000 Lehrlinge vereinigen, fordert ein Recht auf
berufliche Ausbildung. Dieses kann jedoch nur mit genügenden
Stipendien durchgesetzt werden.
- Die Stipendien sind ebenfalls wichtig für alle Jugendlichen, die
keine Lehrstelle, sondern lediglich « Übergangslösungen » finden.
Mehr als 20'000 Jugendliche sind alljährlich davon betroffen.
- Der SGB widersetzt sich entschieden dem Ersatz von Stipendien
durch Darlehen, dies unabhängig der Ausbildung. Darlehen schränken
die Chancengleichheit ein, denn Jugendliche aus tieferen Schichten
müssen sich so zur Ausbildung verschulden. Die Verschuldung von
Jugendlichen nimmt immer mehr beunruhigende Ausmasse an. Die
Unia-Studie zeigt, dass mehr als 12% der Lehrlinge bereits
verschuldet sind.
Kontakt: Weitere Auskünfte: Jean Christophe Schwaab, SGB-Zentralsekretär, 078 690 35 09
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100562325
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