Medienmitteilung
PLAY-FAIR-Fackelträger sprechen IOC auf-
Arbeitnehmerrechtsverletzungen an
2008-06-10T13:39:20
Bern (ots) - - Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/pm/100003695 heruntergeladen
werden -
- Erste Kontaktaufnahme 2003, IOC spricht von möglichen Änderungen
erst 2016; eine Schande für die olympische Bewegung, so Play Fair
Lausanne, 10. Juni 2008 - Vertreter/innen der Play-Fair-2008-Kampagne
trafen heute am
Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ein, um Jacques
Rogge, den
Präsidenten des IOC, dazu zu drängen, seit langem überfällige
Maßnahmen bezüglich des
Problems der Arbeitnehmerrechtsverletzungen bei der Herstellung von
Olympiaprodukten zu
ergreifen.
"Das IOC hatte viele Jahre Zeit, um sich mit diesem Problem
auseinanderzusetzen, schiebt
konkrete Maßnahmen jedoch weiterhin auf die lange Bank - seine
Reaktion auf die
Arbeitnehmerrechtsverstöße bei der Herstellung von Olympiaprodukten
ist unzureichend und
könnte dem Ruf der olympischen Bewegung schaden", erklärte Esther de
Haan heute in der
Schweiz, wo sie eine Liste mit den Unterschriften von mehr als 12.000
Menschen aus 99
Ländern übergab, die sich weltweit an dem von Play Fair organisierten
alternativen
olympischen Fackellauf beteiligt hatten, um dem IOC die
Arbeitnehmerrechtsbotschaft zu
übermitteln.
Im März hatte Play Fair den alternativen Fackellauf "Catch the Flame"
initiiert, um auf das
kontinuierliche Versäumnis des IOC, die Verantwortung für die
Arbeitsbedingungen in den
olympischen Lieferketten zu übernehmen, aufmerksam zu machen. Mit
dieser in den
Niederlanden, wo die erste olympische Flamme entzündet wurde,
begonnenen Aktion wurden
die "Fackelträger" dazu mobilisiert, eine Botschaft an das IOC zu
unterschreiben und die
virtuelle Flamme per Bluetooth, SMS und E-Mail weltweit
weiterzureichen. Die alternative
Flamme kam am 1. Mai in China an.
"Die von den an "Catch the Flame" Beteiligten zum Ausdruck gebrachte
Besorgnis macht
deutlich, dass die Menschen überall auf der Welt - von Afghanistan
bis nach Simbabwe -
davon überzeugt sind, dass das IOC hier unverzüglich Maßnahmen
ergreifen muss", erklärte
Neil Kearney, der Generalsekretär der Internationalen Textil-,
Bekleidungs- und
Lederarbeiter-Vereinigung. " Wie andere Markenfirmen auch, muss das
IOC die
Verantwortung für seine Lieferketten übernehmen. Andernfalls werden
die fünf Ringe zu
einem Symbol für die Unterdrückung der grundlegenden
Arbeitnehmerrechte."
Obwohl bereits 2003 Kotakt zum IOC aufgenommen wurde, verfügt es bis
heute keine
konkreten Pläne, um die drängenden Probleme - Hungerlöhne, exzessive
Überstunden,
Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen und Unterdrückung der
Gewerkschaften in
Betrieben, in denen Olympiaprodukte hergestellt werden - in den Griff
zu bekommen.
Informationen von Play Fair zufolge will das IOC bei der Auswahl der
Olympia-Stadt für die
Spiele im Jahr 2016 u.a. zwar auch auf ethische Fragen im
Zusammenhang mit den
Lieferketten eingehen, aber dazu liegen bisher keine Einzelheiten
vor, und bezüglich der
Spiele in Vancouver, London oder Sochi in den kommenden acht Jahren
hat das IOC
ebenfalls noch keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen.
"Wir haben dem IOC unsere Vorschläge in aller Deutlichkeit
unterbreitet, warten jedoch
weiterhin auf den Beginn einer wirklichen Diskussion über die
Herbeiführung der
erforderlichen Veränderungen, um die Ausbeutung der Beschäftigten,
die Sportartikel
herstellen, zu beenden", so Guy Ryder, der Generalsekretär des IGB,
einer der
Organisatoren der Play-Fair-Kampagne.
Der im Juni 2007 veröffentlichte Play-Fair-Forschungsbericht über die
Arbeitsbedingungen
bei Olympia-Lieferanten in China beschreibt einige der Probleme der
Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer, die Olympiaprodukte herstellen. Heute haben
Vertreter/innen von Play Fair
auch das Olympische Museum in Lausanne besucht, um ihren Beitrag zu
der aktuellen
Ausstellung über Peking 2008 und China anzubieten. Die Reaktion des
Pekinger
Organisationskomitees war genau wie die des IOC unzureichend. Weitere
Informationen s.
unten.
Kontakt: FOTOS Fotos in hoher Auflösung von der heutigen Aktion können hier heruntergeladen werden: http://www.playfair2008.org/photos/ HINTERGRUNDINFORMATIONEN - Der Forschungsbericht von Play Fair 2008 über die Arbeitsbedingungen in Fabriken, die Artikel mit dem Olympia-Logo produzieren, findet sich hier: http://www.playfair2008.org/docs/playfair_2008-report.pdf Aktuelle Informationen zu den vier untersuchten chinesischen Betrieben finden sich hier: http://www.playfair2008.org/docs/Prodction_of_Olympics_sponsored_good s.pdf - Weitere Informationen unter www.playfair2008.org und www.catchtheflame.org KONTAKT: - Clean Clothes Campaign (CCC), Internationales Sekretariat Esther de Haan: Tel. +31 20 412 27 85 (Büro) oder +31 642 24 31 53 (Mobiltel.) - Internationaler Gewerkschaftsbund (IGB) Mathieu Debroux, Pressebeauftragter Tel. +32 2 224 02 04 (Büro) oder +32 476 62 10 18 (Mobiltel.) - Internationale Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung (ITBLAV) Neil Kearney, Generalsekretär Tel. +32 2 512 2606 (Büro) oder + 32 475 93 24 87 (Mobiltel.)
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100563657
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