Medienmitteilung

Lehrstellen - SGB fordert unverzüglich 5000 neue Ausbildungsplätze

2008-06-12T13:29:02

Bern (ots) -

Der SGB begrüsst die Erhöhung der Lehrstellen, die
heute vom BBT via Lehrstellenbarometer bekannt gemacht wurde. Es ist 
aber angesichts der Faktenlage falsch, von einer « Entspannung » der 
Lage zu sprechen, wie dies das BBT tut.
Wie bereits in den letzten Jahren genügt das Angebot an 
Lehrstellen gegenüber der Nachfrage nicht (79'500 Plätze für 80'000 
Jugendliche). Ein Ungleichgewicht ist insbesondere in den Branchen 
Informatik, Verkauf, visuelle Kommunikation und im Gesundheits- und 
Sozialwesen festzustellen. Die Fachleute sind sich darin einig, dass 
das Angebot an Lehrstellen die Nachfrage dauerhaft um 15 % 
übersteigen muss, damit den Jugendlichen eine funktionierende 
Berufswahl offen steht.
19'000 Jugendliche verfügen im Moment noch über keine Lösung. Die 
Erfahrung zeigt, dass mehr als die Hälfte von ihnen zu einem « 
Zwischenlösungsjahr » gezwungen sein werden. An die 10'000 
Jugendliche werden also keinen Zugang zur beruflichen Ausbildung 
haben. Zu gleichen Resultaten, 9300 Jugendliche ohne Lehrstellen, 
kommt eine Studie des «Sonntag» (25.5.). Die « Warteschlaufen » vor 
Eintritt in die Berufsbildung bilden sich somit trotz günstigen 
konjunkturellen und demografischen Voraussetzungen nicht zurück. 
Vielen Jugendlichen droht, keinen Zugang zur Berufswelt zu finden - 
und damit Abhängigkeit von der Sozialhilfe, schlimmstenfalls ein 
Leben lang.
Verlangt sind deshalb zusätzliche 5000 Ausbildungsplätze und 
entsprechende Massnahmen dafür. Ausbildende Unternehmen sind zu 
fördern, indem ihnen im öffentlichen Beschaffungswesen prioritär der 
Zuschlag verliehen wird (aktuelle Revision), oder durch kantonale 
Berufsbildungsfonds. Diese haben sich in den Kantonen GE, FR, NE, VS 
und JU als sehr nützlich erwiesen (BS und ZH werden demnächst 
abstimmen). Zudem sind die Plätze in Vollzeit-Berufsschulen zu 
vermehren, denn die betriebliche Ausbildungsquote verharrt seit den 
90er Jahren bei 17 % (BFS). Effiziente Übergangslösungen wie etwa die
Motivationssemester sind beizuhalten, der Zugang dazu darf nicht 
erschwert werden. Das gilt auch für den Zugang der Jugendlichen zur 
Arbeitslosenversicherung, den die aktuelle Revision des AVIG 
erschweren will.

Kontakt:

Auskunft:
Jean Christophe Schwaab, Zentralsekretär SGB, 078 690 35 09.

Permalink:


https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100563833


Weiterführende Informationen

http://www.sgb.ch/home.htm

Infobox anzeigen/verbergen


PRESSEPORTAL Presseportal Logo