Medienmitteilung
AHV-Finanzen
Zukunftsszenarien nach wie vor zu realitätsfern
2009-01-28T14:32:55
Bern (ots) - Zwei Monate nach der Abstimmung über die
AHV-Initiative des SGB hat der Bundesrat überarbeitete
AHV-Finanzszenarien vorgelegt. Dabei zeigt sich: Bereits ein Modell,
welches die wirtschaftliche Realität in der Schweiz geringfügig
besser abbildet, führt zu weniger düsteren Szenarien für die
AHV-Finanzen. Bis 2025 verbessert sich das Umlageergebnis der AHV
aufgrund des neuen Modells des Bundesrates um 900 Mio. Fr. In seinem neuen Modell hat der Bundesrat Teile des SGB-Modells (s.
Dossier 53) übernommen. Allerdings ist auch das neue Modell nach wie
vor zu realitätsfern. - Das Modell geht nach wie vor von unrealistischen Annahmen für
die Immigration aus. In den Jahren 1991 bis 2005 war die tatsächliche
Immigration in der Schweiz jährlich um über 10'000 Personen höher,
als im Modell des Bundesrates ("mittleres Szenario"). Diese Jahre
waren zum Teil wirtschaftlich schwierige Jahre, und es gab keine
Personenfreizügigkeit. Rechnet man mit höherer Einwanderung,
entlastet das die AHV um rund 2 Mrd. Fr. pro Jahr (Wert 2025).
- Das im Modell revidierte Produktivitätswachstums entlastet die
AHV nur teilweise. Im Vergleich zum alten Modell müsste die AHV in
den neuen Szenarien pro Jahr eine Entlastung um rund 0.28 Prozent der
Einnahmen erfahren. Bis 2025 entspricht das mehr als 1.5 Mrd. Fr. und
nicht 900 Mio. Fr., wie vom Bundesrat unterstellt ("mittleres
Szenario"). In der Vergangenheit war die produktivitätsbedingte
Entlastung bei der AHV deutlich höher. Würde das Modell mit diesen
Vorgaben rechnen, würde die Entlastung fast 3 Mrd. Fr. pro Jahr
betragen (Wert 2025).
Der SGB erwartet vom Bundesrat ein realitätsnahes Modell für die
AHV-Finanzen. Sind die AHV-Szenarien zu pessimistisch, haben Volk und
Parlament keine seriöse Grundlage für ihre Entscheidungen. Ein Opfer
dieses Pessimismus war die SGB-Initiative. Mit seinen systematisch
falschen Prognosen hat der Bundesrat den Volkswillen fehlgeleitet. Kontakt: SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND Daniel Lampart, 079-205 69 11
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100576838
|
|