Medienmitteilung

Epilepsie-Liga: Epilepsie rüttelt auf

2009-02-27T08:00:00

Zürich (ots) -

Der erste epileptische Anfall bricht wie ein
gewaltiges Unwetter in das Leben eines Menschen ein. Es gibt eine
Zeit vor der Diagnose, in der die Welt noch in Ordnung war, und eine
Zeit danach, wo Verunsicherung vorherrscht und vieles neu überdacht
werden muss.
Epilepsie gibt in diesem Sinn einen Anstoss, das Leben aus einem
anderen Blickwinkel anzuschauen, eventuell Veränderungen im
beruflichen Umfeld ins Auge zu fassen oder das Freizeitverhalten
anzupassen. Ausserdem erregt ein epileptischer Anfall in der
Öffentlichkeit häufig Anstoss, löst in den überraschten Zeugen
Unsicherheit und Abwehr aus. Diese Art der Impulse ist eine Belastung
für Betroffene. Sie erleben vielleicht den Verzicht auf ein geliebtes
Hobby und leiden unter Zurückweisung im Kollegenkreis. Gustav Nyberg,
ein junger Schauspieler, beschreibt das so: "Nach dem ersten Anfall
folgten vier schreckliche Jahre, die Epilepsie war mein Feind".
Lebensimpulse
Die Auseinandersetzung mit der Krankheit braucht Zeit und Geduld.
In diesem Prozess lernt sich die betroffene Person selber besser
kennen, und wenn die Therapie dann greift, können Impulse das Leben
positiv verändern und bereichern. Gustav Nyberg geht so weit, dass er
heute sagt: "Epilepsie ist ein Teil meiner selbst. Es tut so gut,
nicht mehr dagegen zu kämpfen. Ich bin wunderbar, auch mit
Epilepsie". Offene und sachliche Informationen über das
Krankheitsbild verbessern die Lebensqualität, und die Förderung der
Forschung setzt Impulse, die gerade für diejenigen Menschen, die an
einer noch schwer therapierbaren Form von Epilepsie leiden, sehr
wichtig sind.
Was ist Epilepsie
Mindestens fünf Prozent der Menschen erleiden in ihrem Leben einen
epileptischen Anfall. Knapp ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im
Laufe ihres Lebens an Epilepsie. In der Schweiz sind dies rund 70'000
Personen, davon etwa 15'000 Kinder.
Etwa zwei Drittel der Patienten können dank medikamentöser
Therapie ein nahezu beschwerdefreies Leben führen, bei etwa einem
Drittel bleibt die Epilepsie schwer behandelbar.
Bei einem epileptischen Anfall kommt es zu einer vorübergehenden
Funktionsstörung des Gehirns. Es gibt zahlreiche Formen epileptischer
Anfälle. Die Zeichen reichen von isolierten Bewusstseinsstörungen bei
Absencen (kleinen generalisierten Anfällen oder Petit mal) über kurze
unwillkürliche Zuckungen bei erhaltenem Bewusstsein (Myoklonien) bis
hin zu "grossen" Krampfanfällen mit Bewusstseinsverlust (Grand mal).
Die Schweizerische Liga gegen Epilepsie (Epilepsie-Liga) forscht,
hilft und informiert seit 1931 rund um dieses Krankheitsbild. Ihr
Vorstand besteht aus führenden Fachleuten.

Kontakt:

Schweizerische Liga gegen Epilepsie
Seefeldstrasse 84
Postfach 1084
8034 Zürich
Tel.: +41/43/488'67'77
Fax: +41/43/488'67'78
R-Mail: info@epi.ch
Internet: www@epi.ch
PC 80-5415-8

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Weiterführende Informationen

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