MedienmitteilungDie AUNS als Garantin einer freien, souveränen Schweiz - Stauffenberg: "Schaut Euch diesen (EU-) Laden genau an"2009-04-25T12:00:00Bern (ots) - Rund 1000 AUNS-Mitglieder, Sympathisanten und Gäste erlebten am Samstag im Berner Hotel National eine Mitgliederversammlung der Höhepunkte. Der Gastredner Franz Ludwig Graf von Stauffenberg, jüngster Sohn des nach dem Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 erschossenen Widerstandskämpfers, bekannte in seinem Referat "Die Europäische Union und der Rechtstaat", ein überzeugter Europäer zu sein. Gleichzeitig warnte er aber mit rhetorischer Schärfe vor den Fehlentwicklungen in der EU, die im Vertrag von Lissabon kulminierten. Denn Lissabon sei nicht ein "Sieg für Europa", sondern ein Sieg der Funktionäre und der "Amtlinge" über die Bürger, womit letztlich der Rechtsstaat und die Demokratie ausgehebelt würden. Stauffenberg betonte, er wolle den Schweizern keine Empfehlungen zum Umgang mit der EU geben, er sagte lediglich: "Schaut Euch diesen Laden genau an!" AUNS-Präsident Nationalrat Dr. Pirmin Schwander warnte in seiner Standortbestimmung vor den "Bilateralen", die uns immer mehr fremdes Recht aufbürdeten und unseren Rechtsstaat ausser Kraft setzten. Bundesrat und Verwaltung missbrauchten den bilateralen Weg, um den EU-Beitritt schleichend voranzutreiben. Die AUNS kämpfe ohne Wenn und Aber für eine Schweiz der Freiheit und der Eigenverantwortung. EU als anonyme Machtmaschine der "Amtlinge" Stauffenberg stellte fest, er sei im vergangenen Februar vor dem deutschen Verfassungsgericht in Karlsruhe als Kläger aufgetreten, um die Ratifizierung des Reformvertrags von Lissabon durch Deutschland zu verhindern, weil "Lissabon" die demokratische Legitimation der EU "vollends beseitigt." Montesquieus Gewaltentrennung, eine Grundvoraussetzung des Rechtsstaates, werde zur "geschichtlichen Theorie" degradiert. Die Leute, die in Brüssel die Macht ausübten, seien die Akteure eines Kollektivs von "Amtlingen" - von ungewählten Staatssekretären, Ministerialbeamten, Referenten, Kommissaren und Lobbyisten ohne Verantwortung. Sie funktionierten in Brüssel als "anonyme Machtmaschine", die über alles bestimme. Sie hätten schleichend eine Zentralisierung geschaffen, die bis hinein in die Details des Alltags alles regle, etwa in der Frage des Eigentums oder der Berufsausübung. Der Job der Amtlinge sei es, die eigene Funktion und die eigene Macht und die ihrer Kaste zu erhalten und zu stärken. "Anstelle der Gewaltentrennung, welche die Verantwortung zuteilt und gegenseitige Kontrolle ermöglicht, haben wir eine partizipative Obrigkeit, die sich untereinander bestätigt." Von dieser "Obrigkeit" gingen 80% aller Rechtsnormen des täglichen Lebens der EU-Bürger aus. Stauffenberg betonte, nur Staaten, die rechtsstaatlich, demokratisch und gewaltenteilig ihren Bürgern Rechenschaft ablegten, könnten Mitglied der EU werden. Die Union erfülle diese Anforderungen nicht. Wäre sie selbst ein Staat, so dürfte sie nicht Mitglied der Union werden. Die Europäer müssten sich wieder darauf besinnen, was sie seien: nämlich "Bürger von Rechtsstaaten und Demokratien, in denen sie die Mächtigen kontrollieren und ihre Macht begrenzen - und nicht umgekehrt!" Die Aufgabe der EU sieht Stauffenberg in der Schaffung eines Wirtschaftsraums, der es Europa ermöglicht, in einer globalisierten Welt mit den andern Grossen mitzuhalten, sowie in der Gewährleistung des Friedens. Die AUNS-Mitglieder verabschiedeten schliesslich eine Resolution, die den "Ausverkauf der besonderen Stärken der Schweiz" sowie die "Kapitulation des Bundesrates gegenüber ausländischem Druck" scharf verurteilt und verlangt, dass der Bundesrat endlich die Interessen der Schweiz vertritt. Resolution verabschiedet am 25. April 2009 an der 24. ordentlichen Mitgliederversammlung der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz im Hotel National in Bern Tief besorgt über den schrittweisen Ausverkauf der besonderen Stärken der Schweiz und über die Kapitulation des Bundesrates gegenüber ausländischem Druck verabschiedet die AUNS die folgende Resolution: 1. Die AUNS verlangt vom Bundesrat eine klare Strategie gegen die ungerechtfertigten Angriffe und Erpressungsversuche aus dem Ausland. Die Schweiz ist ein souveränes Land, und der Bundesrat hat ohne Wenn und Aber unsere nationalen Interessen zu vertreten. Wir brauchen keinen Bundesrat, der ausländischen Gremien und Grossmäulern jeden Wunsch von den Augen abliest und damit jeden Respekt verliert. Eine Regierung, die auch noch Milliardenzahlungen anbietet, nachdem ihr Land willkürlich auf irgendeine Liste gesetzt wird, ist untragbar. 2. Als Kleinstaat braucht die Schweiz nicht gleich lange, sondern längere Spiesse als die andern, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Darum kämpft die AUNS an vorderster Front für die Wahrung unserer Unabhängigkeit und Neutralität, für die Stärkung der Volksrechte, für unsere Souveränität (auch in Steuerbereich!), für unser Bankkundengeheimnis, für unsere Sicherheit. Wir kämpfen gegen den schleichenden EU-Beitritt und gegen die Einbindung unseres Landes in internationale Machtgebilde. 3. Zu diesem Zweck reicht die AUNS in den kommenden Monaten ihre erste Volksinitiative "Staatsverträge vors Volk" ein. Die Initiative sorgt dafür, dass EU- und andere Ausland-Verträge in wichtigen Bereichen zwingend der Volksabstimmung unterbreitet werden und eine doppelte Mehrheit von Volk und Ständen erreichen müssen. Damit stoppen wir den schleichenden EU-Beitritt - und mittelfristig die Preisgabe des Bankkundengeheimnisses, weil die Initiative auch die Doppelbesteuerungsabkommen erfasst. 4. Die AUNS will eine moderne Milizarmee auf der Grundlage der immerwährenden, bewaffneten Neutralität. Schweizer Soldaten haben im Ausland nichts zu suchen. Obligatorische Ausland-WKs als Vorbereitung für die neutralitätswidrige Teilnahme an NATO- oder EU-Militäreinsätzen oder die absurde Teilnahme am "Piratenkrieg" werden wir bekämpfen. Die AUNS lässt sich weder durch eine schwache Regierung noch durch ausländischen Druck davon abhalten, sich für unser Land einzusetzen. Kontakt: NR Dr. Pirmin Schwander, Präsident AUNS Permalink:
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