MedienmitteilungDas Haus Konstruktiv wurde Museum des Monats Mai - Dank Gianni Colombo und seinen Ambienti2009-05-22T11:29:25Zürich (ots) - Mit der Ausstellung «Ambienti» im Haus Konstruktiv wird die erste umfassende Retrospektive des Mailänder Künstlers Gianni Colombo (1937 - 1993) in einem Schweizer Museum präsentiert. Der Verein Zürcher Museen (VZM) würdigt diese kunstgeschichtliche Aufarbeitung und erkor das Haus Konstruktiv zum Museum des Monats Mai.Beim Eintritt ins Erdgeschoss des Haus Konstruktiv wird der Besucher gleich eingeladen, die raumübergreifende und Schwindel erregende Installation "Bariestesia" (1975/2008) zu begehen, die nach den Originalskizzen Colombos in Kooperation mit der Neuen Galerie des Landesmuseum Joanneum in Graz für diese Ausstellung realisiert wurde. Das Publikum durchschreitet einen Durchgang mit Treppenstufen unterschiedlicher Höhe. Indem Colombo in seiner Arbeit die gängigen Prinzipien des Gleichgewichts und der Statik bewusst missachtet, gerät die Begehung zu einem einzigartigen körperlichen und visuellen Erlebnis. Für die Besuchenden ist der künstlerische Weg Colombos von Objekt zu Objekt, von Installation zu Installation nachvollziehbar: die Entwicklung von monochromen Reliefs über kinetische Objekte bis hin zu Lichtexperimenten und begehbaren Raumkunstwerken. Sie erfahren die konsequente Ausweitung der kinetischen Darstellung von Bewegung auf Räume und den Einbezug von Licht zur Sichtbarmachung von architektonischen Veränderungen. Bereits in seinen frühen Werken seit Ende der 1950er Jahre durfte das Publikum verschiedene Veränderungen an seinen Objekten mit der Hand vornehmen. Auf diese Weise wurden die Besucherinnen und Besucher selbst zu einem schöpferischen Teil des Kunsterlebnisses, was sich in seinen späteren Ambienti seit den 1970er Jahren noch stärker in den Raum ausdehnte. Wer sich Colombos Arbeiten aussetzt, erfährt, wie auch leichte Veränderungen ganze Sphären in Bewegung setzen und ein neues Raumgefühl schaffen. Verblüffend ist dabei das Verhältnis von Materialaufwand und Wirkung. Mit gekonnt spärlichem Einsatz einfacher Werkstoffe und minimalen energetischen Interventionen erzielt Colombo Effekte, die unserem herkömmlichen räumlichen und visuellen Empfindungen ein Schnippchen schlagen.Gianni Colombos durch und durch poetischen Werke sind von spielerischer Leichtigkeit, beruhen auf scharfsinnige Kompositionen und bieten zugleich eine intensive sinnliche Erfahrung. Kein Wunder, dass Colombo zu den europäischen Schrittmachern der internationalen Op Art-Bewegung der 1960er Jahre zählt. Die Ausstellung dauert bis 2. August 2009. Im vierten Stock begegnen die MuseumsbesucherInnen schliesslich der Welt von Tino Sehgal (*1976), dem Preisträger des Zurich Art Prize 2008 (bis zum 31. Mai 2009). Kontakt: Dominique Landolt Permalink:
|