Medienmitteilung

Ernst & Young Guide: «Worldwide fiscal stimulus - tax policy plays a major role»: Die Steuerpolitik spielt bei der Belebung der Wirtschaft eine entscheidende Rolle

2009-05-26T10:15:00

Zürich/London (ots) -

In der derzeitigen ersten richtigen globalen
Rezession seit dem 2. Weltkrieg setzen immer mehr Länder auf 
fiskalpolitische Massnahmen, um die allgemeine Nachfrage zu 
stimulieren und den Kreditfluss an Unternehmen wieder in Gang zu 
bringen. Obwohl ausgabenbezogene Massnahmen in den letzten Monaten 
die grössere Aufmerksamkeit erhielten, sind es die steuerlichen 
Massnahmen, die 56% des Nettoeffekts der fiskalpolitischen 
Wirtschaftsbelebung ausmachen, wie es in einem kürzlich publizierten 
OECD-Bericht heisst. In «Worldwide fiscal stimulus - tax policy plays
a major role», untersucht Ernst & Young die steuerlichen 
Konjunkturmassnahmen in 24 wichtigen Staaten sowie der Europäischen 
Union und weist auf die Problematik hin, die sich ergibt, wenn 
Regierungen zunehmend ihre Steuersysteme zur Ankurbelung der 
Wirtschaft einsetzen.
«In der zunehmend globalen und enger verflochtenen Geschäftswelt 
werden mindestens in einem, wahrscheinlich aber in mehreren Ländern, 
in denen ein multinationales Unternehmen tätig ist, steuerliche 
Konjunkturmassnahmen ergriffen. Unternehmen müssen sich dieser 
Entwicklung und ihrer Auswirkungen bewusst sein, um sich angemessen 
darauf einzustellen», sagt Stephan Kuhn, EMEIA Tax Leader bei Ernst &
Young.
Der Guide von Ernst & Young zeigt auf, dass viele Länder ihre 
steuerpolitischen Massnahmen auf ähnliche Aktivitäten konzentrieren, 
auch wenn ihre Ansätze unterschiedlich sind:
  • Neue Abschreibungsrichtlinien - zur Verbesserung des Cashflows von Unternehmen, damit Investitionskosten schneller abgeschrieben werden können.
  • Verlustvortrag- und Verlustrückübertragungsregelungen - diese dienen dazu, den Cashflow positiv zu beeinflussen, indem traditionell profitable Gesellschaften Spielraum erhalten, Steuergutschriften aufgrund von Nettobetriebsverlusten im aktuell schwierigen Umfeld zu verwenden.
  • Senkung der Unternehmenssteuersätze - zur Verbesserung des Cashflows, zur Belebung der allgemeinen Nachfrage und der Investitionen, sowie zur Erhöhung der Attraktivität des Landes im internationalen Wettbewerb um Arbeitsplätze und Investitionen.
  • Erhöhung der Steuergutschriften für Forschung und Entwicklung - um Unternehmen zusätzliche Anreize zu bieten, in Innovationen zu investieren, und um trotz der schwierigen Wirtschaftslage neue F&E-Aktivitäten anzuziehen.
  • Reduktion der MWST-Sätze, um die Nachfrage aufrecht zu erhalten, indem die Kosten von Waren und Dienstleistungen gesenkt werden.- Massnahmen bei der Einkommenssteuer - zur Steigerung allgemeiner Nachfrage durch Erhöhung des verfügbaren Nettoeinkommens für kleine und mittlere Steuerzahler.
Neben bedeutenden neuen Trends weist der Guide auch darauf hin, 
dass einige der wirtschaftsfördernden Steuermassnahmen permanent, 
viele jedoch auch nur vorübergehend sind. In vielen Fällen gelten die
neuen Massnahmen nur für bestimmte Arten von Aktivitäten. Dazu 
gehören meist die Produktion, Technologie, Energieeffizienz und der 
Transportsektor. In einigen Fällen werden KMUs, die am stärksten von 
den wirtschaftlichen Herausforderungen betroffen sind, grosszügiger 
unterstützt. Die Mehrheit der einkommenssteuerlichen Massnahmen ist 
auf untere und mittlere Einkommen ausgerichtet.
«Die Massnahmen jedes Landes hängen von dessen eigenen 
spezifischen Bedürfnissen, der Budgetsituation und dem politischen 
Klima ab. Obwohl sie alle das gleiche Ziel haben - die Nachfrage 
anzukurbeln und den Cashflow zu verbessern -, können ihre Ansätze 
doch erheblich variieren, sogar bei ähnlichen Themen. Bevor 
Unternehmen Investitionen tätigen oder andere Geschäftsentscheidungen
fällen, die auf steuerpolitischen Konjunkturprogrammen beruhen, 
sollten sich Unternehmen mit allen Variablen vertraut machen», sagt 
Stephan Kuhn. Ein weiterer wichtiger Faktor, den es zu beachten gilt,
ist, dass viele Regierungen bereits mit immer höheren Staatsdefiziten
und stark rückläufigen Steuereinnahmen ringen, während sie 
gleichzeitig Konjunkturprogramme lancieren indem die Staatsausgaben 
erhöht und Steuern gesenkt werden. «Die staatlichen Aktivitäten haben
sich bisher notgedrungen vor allem auf wirtschaftliche 
Problembereiche konzentriert. Unternehmen sollten sich bewusst sein, 
dass die Regierungen bald einen Weg finden müssen, wie sie die Kosten
für Steuererleichterungen und andere Massnahmen zur Ankurbelung der 
Wirtschaft wieder hereinholen», erklärt Stephan Kuhn.
Beispielsweise hat die britische Regierung in ihrem jüngsten 
Haushaltsplan eine Reihe von substanziellen 
Einkommenssteuererhöhungen für Grossverdiener angekündigt, was auf 
Bemühungen, das Staatsdefizit zu reduzieren, hindeutet. Ungarn, das 
aufgrund seines knappen Budgets bisher eher einen zurückhaltenden  
Ansatz bei der Wirtschaftsankurbelung durch steuerliche Massnahmen 
verfolgt hat, plant, die Mehrwertsteuer von 20% auf 25% zu erhöhen 
und gleichzeitig eine Reihe von Einkommenssteuersenkungen 
einzuführen, in der Absicht, den Konsum künftig höher als das 
Einkommen zu besteuern.
«Die von vielen Ländern eingeführten Steuersatzsenkungen, 
Anreizprogramme und andere Konjunkturmassnahmen bieten viele 
Gelegenheiten. Allerdings tragen sie auch erheblich dazu bei, dass 
Regierungen in der Zukunft Herausforderungen zu meistern haben und 
mit ungünstigen Entwicklungen konfrontiert sein werden», sagt Chris 
Sanger, Global Head of Tax Policy bei Ernst & Young. Der Ernst & 
Young Guide zeigt Wege auf, wie Unternehmen Chancen besser nutzen und
die bevorstehenden Herausforderungen besser bewältigen können. Dazu 
zählen die effiziente Verwaltung ihrer liquiden Mittel, die Nutzung 
von jenen Anreizprogrammen, die ihre allgemeinen Geschäftsziele 
unterstützen, die Verbesserung der Kommunikation und der Beziehungen 
zu den Behörden und die aktive Überwachung und Mitwirkung am 
steuerpolitischen Entwicklungsprozess. «Erfolgreiche Steuerchefs 
agieren zukunfts- und nicht vergangenheitsorientiert», fügt Chris 
Sanger an.
Stephan Kuhn betont zudem, dass sich steuerpolitische 
Entwicklungen nicht auf die in diesem Guide beschriebenen Massnahmen 
beschränken. «Wahrscheinlich werden noch weitere Konjunkturmassnahmen
eingeleitet, bis sich die Weltwirtschaft wieder voll erholt hat. 
Während sich die Regierungen bereits auf die nächste Massnahmenrunde 
vorbereiten, werden sie sich bei der Festlegung ihres Ansatzes die 
positiven wie negativen Erfahrungen anderer Staaten zunutze machen. 
Die gewählten steuerlichen Massnahmen werden einen massgeblichen 
Einfluss auf die Aktivitäten und die diesbezüglich weltweit zu 
erwartenden Erträge auf dem investierten Kapital der Unternehmen 
haben», meint Stephan Kuhn abschliessend.
Über den Guide
«Worldwide fiscal stimulus - tax policy plays a major role» 
beschreibt die fiskalpolitischen Massnahmenpakete von 24 Staaten und 
der Europäischen Union zur Ankurbelung der Wirtschaft und 
konzentriert sich dabei jeweils auf die Steuerkomponenten der 
nationalen Konjunkturpakete. Die Daten wurden im März und April 2009 
gesammelt. Da sich das Wirtschaftsumfeld ständig verändert, ist es 
möglich, dass die neuesten Entwicklungen der Steuerprogramme nicht 
mehr in dieser Studie berücksichtigt sind.
Die gesamte Studie steht unter www.ey.com/ch zur Verfügung.
Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den 
Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. 
Unsere 135'000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere 
gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In 
der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen 
Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 
1'900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2007/08 
einen Umsatz von CHF 563 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns,
indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen,
ihr Potenzial auszuschöpfen. Weitere Informationen finden Sie auf 
unserer Website: www.ey.com/ch
Ernst & Young bezieht sich auf die globale Organisation der 
Mitgliedsfirmen von Ernst & Young Global Limited, von denen jede eine
eigene Rechtseinheit bildet. Ernst & Young Global Limited, UK, 
erbringt keine Dienstleistungen für Kunden.

Kontakt:

Simone Jeanne Isermann
Ernst & Young
Mediensprecherin
Tel.: +41/58/286'35'97
E-Mail: simone.isermann@ch.ey.com

Permalink:


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Weiterführende Informationen

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