Medienmitteilung

Caritas Schweiz: Armut macht krank

2009-09-22T09:45:17

Luzern (ots) -

Von Armut betroffene Menschen in der Schweiz sind
häufiger krank und leben weniger lang. Eine neue Studie der Caritas 
Schweiz macht deutlich, dass es im Wesentlichen gesellschaftliche 
Verhältnisse sind, die diese mangelhafte Chancengleichheit in der 
Gesundheit verursachen. Sie fordert eine Gesundheitspolitik, die eine
Verbesserung der sozialen Verhältnisse ins Zentrum der Prävention 
rückt.
In unserer Gesellschaft herrscht die Meinung vor, dass der Grund 
vieler Krankheiten im persönlichen Fehlverhalten der Betroffenen 
liegt. Die Wissenschaft zeichnet ein anderes Bild. Viele 
Untersuchungen belegen, dass die Gesundheit einer Person in 
erheblichem Mass von ihrem sozioökonomischen Status, also vom 
Bildungsgrad, vom Beruf und nicht zuletzt vom Einkommen, abhängt. Ein
un- oder angelernter Arbeiter lebt durchschnittlich vier Jahre 
weniger lang und hat ein zwölf Mal höheres Risiko invalid zu werden 
als ein Akademiker. Die Lebenserwartung einer Universitätsabgängerin 
im Schnitt 3,6 Jahre höher als jene einer Frau, die die Pflichtschule
absolviert hat.
Verhaltensprävention allein genügt daher nicht, um die 
gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. "Zwar sind der 
täglich Apfel und der Spaziergang über Mittag nachweislich gesund, 
aber mit solchen Ratschlägen allein lassen sich die sozial bedingten 
Ungleichheiten bei der Gesundheit nicht beseitigen", sagt Carlo 
Knöpfel Co-Autor der Studie "Armut macht krank" und Leiter des 
Bereichs Inland und Netz bei Caritas Schweiz. Gesundheitsförderung 
müsse stärker auf die Verbesserung der sozioökonomischen Verhältnisse
ausgerichtet werden. Nur so könne die gesundheitliche 
Chancengleichheit gestärkt und der Missstand, dass Arme häufiger 
krank sind, bekämpft werden. Gefragt sei eine Gesundheitspolitik, die
sich auch in die Bildungs-, Steuer- und Sozialpolitik einmische. Die 
Studie fordert daher eine Gesundheitsverträglichkeitsprüfung. Diese 
soll aufzeigen, ob die gesundheitliche Ungleichheit durch einen 
politischen Entscheid grösser oder kleiner werde.
Simone Villiger, Carlo Knöpfel: Armut macht krank. Warum 
gesellschaftliche Verhältnisse die Gesundheit prägen. 106 Seiten, 16 
Franken. Bestellung: Caritas Schweiz, Bereich Kommunikation, 
Löwenstrasse 3, 6002 Luzern, Tel.: 041/419/22'22, E-Mail: 
info@caritas.ch oder unter: www.caritas.ch/shop

Kontakt:

Stefan Gribi
Leiter Abteilung Information
Tel.: +41/41/419'22'37
Mobile: +41/79/334'78'79
E-Mail: sgribi@caritas.ch

Carlo Knöpfel
Mitautor der Studie und Leiter des Bereichs Inland und Netz
Tel.: +41/79/651'42'52
E-Mail: cknoepfel@caritas.ch

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Weiterführende Informationen

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