MedienmitteilungEine starke Stimme für Arme im Kanton Zürich2010-10-28T08:50:00Zürich (ots) - - Hinweis: Die vollständige Medienmitteilung kann kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100000406 heruntergeladen werden - «Armut - gibt es das in der Schweiz überhaupt?» Mit dieser Frage sieht sich Caritas Zürich immer wieder konfrontiert. Tatsächlich muss hier niemand verhungern, und das ist gut so. Armut existiert aber auch im reichen Kanton Zürich, und ihre Auswirkungen sind für die Betroffenen einschneidend. Mit dem Dreiklang «versteckt, verschämt, verdrängt» nahm sich das 5. Zürcher Armutsforum dieser Thematik an: Wie sieht Armut bei uns aus? Was bedeutet sie für die Betroffenen? Wie kann dazu beigetragen werden, dass Arme ihr Selbstwertgefühl nicht ganz verlieren, und wie erhält die soziale Integration eine starke Stimme im Kanton Zürich? Im Fokus des Armutsforums standen die Armut und deren Wahrnehmung im Kanton Zürich, welche in der Sensibilisierungskampagne «wir sind arm» thematisiert wurde. Der Basler Soziologe Professor Dr. Ueli Mäder zeigte den Zusammenhang zwischen Armut und Selbstbewusstsein auf. Mit dem Projekt «Plattform Soziale Integration im Kanton Zürich» schliesslich möchte Caritas Zürich zusammen mit anderen NPOs eine Stelle schaffen, die sich systematisch für die soziale Integration von Menschen im Kanton Zürich einsetzt. Die Inititative wurde am 5. Zürcher Armutsforum lanciert und wird Hauptthema des nächsten Armutsforums am 27. Oktober 2011 sein. Wie würden Sie sich fühlen? Die Not wird aus Angst vor Vorurteilen grösstenteils versteckt. Armutsbetroffene sind bemüht, gegen Aussen den Schein zu wahren. Was es bedeutet, im Kanton Zürich zu den sozial Benachteiligten zu gehören, zeigte eindrücklich die am Armutsforum vorgestellte Kampagne «wir sind arm». Mit Guerilla-Aktionen, Ausstellungen, Theater-Performances sowie der Kampagnen-Website www.wir-sind-arm.ch brachte sie Betroffene und Nichtbetroffene zum Nachdenken und ins Gespräch. In einer Schreibwerkstatt mit der Winterthurer Schriftstellerin Tanja Kummer erteilte Caritas Zürich Armutsbetroffenen das Wort. Es entstanden eindrückliche Texte über das Leben am Rande der Gesellschaft. Die zentrale Botschaft der gesamten Kampagne: «100'000 Menschen im Kanton Zürich sind von Armut betroffen. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie einer davon wären?» Fehlender Selbstwert, fehlende Lobby Professor Dr. Ueli Mäder beantwortete diese Frage, indem er den Zusammenhang zwischen Armutsbetroffenheit und fehlendem Selbstwert erläuterte und aufzeigte, wie armutsbetroffene Menschen in unserer leistungs- und konsumorientierten Gesellschaft nicht mithalten können und deshalb ausgegrenzt werden. «Es ist dringlich, für den sozialen Ausgleich in diesem Land mehr zu tun», forderte Mäder. Damit sich aber die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Armutsbetroffene im Kanton Zürich nachhaltig verbessern, braucht Armut eine Lobby - das kann eine NPO allein nicht leisten. Caritas Zürich lanciert deshalb das Projekt «Plattform Soziale Integration im Kanton Zürich», eine Armutsplattform, welche die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die soziale Integration analysiert und bewertet sowie die Öffentlichkeit zum Thema sensibilisiert. Welche Ressourcen, Prozesse und Instrumente dazu notwendig sind, soll die Grundlagenstelle von Caritas Zürich in Zusammenarbeit mit anderen Hilfswerken bis zum nächsten Armutsforum am 27. Oktober 2011 klären. Druckfähige Bilder finden Sie unter: www.caritas-zuerich.ch/bilder Weitere Informationen zur Kampagne «wir sind arm» finden Sie unter: www.caritas-zuerich.ch/wsa und unter: www.wir-sind-arm.ch Kontakt: Ariel Leuenberger Permalink:
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