Medienmitteilung

pafl: Anschluss Liechtensteins an Krebsregister St. Gallen-Appenzell

2010-11-03T11:00:00

Vaduz (ots) -

Vaduz, 3. November (pafl) - Ist die Zahl der
Krebserkrankungen wegen den Sendemasten angestiegen? Sinkt die Anzahl
von Gebärmutterhalskrebs seit der HPV-Impfung? Welche Krebsbehandlung
ist erfolgreich? Fragen, die nicht nur von Fachleuten gestellt 
werden, sondern auch die Bevölkerung vermehrt interessiert. Das 
Krebsregister Liechtenstein soll helfen, diese Fragen langfristig 
beantworten zu können.
Unterstützung durch wichtige Organisationen
Das Gesundheitsgesetz beauftragte das Amt für Gesundheit, ein 
Krebsregister zu führen oder sich an einem ausländischen 
Krebsregister zu beteiligen. Um eine tragfähige Verankerung eines 
Krebsregisters Liechtenstein aufzubauen, bezog das Amt für Gesundheit
verschiedene Organisationen mit ein: Datenschutzstelle, Ärztekammer, 
Krebshilfe und Patientenorganisation. In intensiven und produktiven 
Diskussionen erarbeitete die Arbeitsgruppe die Basis für ein 
Krebsregister Liechtenstein.
Datenerfassung in St. Gallen
Mehrere Gründe sprachen für einen Anschluss an das Krebsregister 
St. Gallen-Appenzell: einerseits dessen langjährige Erfahrung, 
andererseits dessen fachlich kompetente Führung. Zudem stellen die 
beiden Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden 
aufgrund der Einwohnerzahl gute Vergleichsmöglichkeiten für 
Liechtenstein dar.
Datenschutz als wichtiger Faktor
Wenn die Erkrankten wissen, dass der Datenschutz gewährt ist, 
stimmen sie der Erfassung eher zu. Für die Verarbeitung der Daten 
beim Krebsregister selbst gilt Schweizer Recht, also auch 
schweizerische Datenschutzbestimmungen. In Liechtenstein bestehen im 
Gegensatz zur Schweiz derzeit keine spezialgesetzlichen Bestimmungen 
für die medizinische Forschung. Deshalb müssen die betreuenden Ärzte 
in Liechtenstein vor einer Datenübermittlung an das Krebsregister das
Einverständnis ihrer Patienten einholen. Gleichzeitig wird so auch 
ein wichtiges Patientenrecht gewahrt. Zugriff zu den Daten haben nur 
die engsten Mitarbeiter des Krebsregisters St. Gallen-Appenzell. Die 
Einsichtnahme ist daneben nur der betroffenen Person möglich. Bei 
Forschungsstudien werden die Daten immer pseudonymisiert. 
Veröffentlichungen der Auswertungen erfolgen nur anonymisiert.
Anzahl Datensätze erhöht Aussagekraft des Registers
Je zahlreicher die erfassten Datenmengen sind, desto besser können
sinnvolle und stichhaltige Aussagen gemacht werden. Die Daten dienen 
einerseits Forschungszwecken. Ziel dabei ist vor allem, die 
Behandlung zu verbessern. Andererseits können diese 
bevölkerungsbezogenen Daten für die Krebsbekämpfung eingesetzt 
werden. Jede und jeder Erkrankte kann das Krebsregister unterstützen:
Durch ihr oder sein Einverständnis, die Daten der Krebserkrankungen 
im Krebsregister erfassen zu lassen.
Für detailliertere Informationen zum Thema "Krebsregister 
Liechtenstein" steht der Link www.llv.li/krebsregister zur Verfügung.

Kontakt:

Amt für Gesundheit
Sabine Erne
sabine.erne@ag.llv.li
T +423 236 73 45

Permalink:


https://www.presseportal.ch/de/pm/100000148/100613340


Weiterführende Informationen

http://www.ikr.llv.li

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