Medienmitteilung

Grenzüberschreitende Beschaffung von Systemdienstleistungen

2010-12-16T10:00:02

Laufenburg (ots) -

Kraftwerkbetreiber in Frankreich können
erstmals an der schweizerischen Ausschreibung für Primärregelleistung
teilnehmen. Dies ist europaweit die erste grenzüberschreitende 
Zusammenarbeit bei der Beschaffung der Systemdienstleistung 
Primärregelung. Diese hat in der Stromversorgung eine zentrale 
Funktion, in dem sie das Gleichgewicht zwischen Produktion und 
Verbrauch aufrechterhält.
Mit der Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem französischen 
Übertragungsnetzbetreiber RTE und Swissgrid können ab dem 20. 
Dezember 2010 französische Kraftwerkbetreiber an der schweizerischen 
Ausschreibung für Primärregelleistung teilnehmen. Die Primärregelung 
- ein wichtiges Element der Versorgungssicherheit - gewährleistet 
nach Störeinwirkungen die Wiederherstellung des Gleichgewichts 
zwischen Erzeugung und Verbrauch innerhalb von Sekunden.
Erstmals wird in Europa eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit 
bei der Beschaffung und Lieferung von Primärregelleistung möglich. 
RTE und Swissgrid haben gemeinsam die dazu notwendigen Prozesse 
aufgebaut und ihre IT-Systeme entsprechend angepasst. Durch die 
Vergrösserung des Anbieterkreises kann der Markt für Primärregelung 
in der Schweiz verbessert werden. Weiter ergibt sich für die 
französischen Kraftwerkbetreiber eine zusätzliche 
Vermarktungsmöglichkeit ihrer Kapazitäten.
Mit diesem Pionierprojekt werden die Forderungen der 
schweizerischen, französischen und weiteren europäischen Regulatoren 
sowie der europäischen Kommission nach einer grenzüberschreitenden 
Zusammenarbeit bei der Regelleistungsbeschaffung erstmals für die 
Primärregelung umgesetzt. Dies fördert den Wettbewerb unter den 
Marktakteuren, erlaubt günstigere Beschaffungspreise für Regelenergie
und führt letztendlich zu tieferen Kosten für die Endverbraucher.
Systemdienstleistungen
Systemdienstleistungen erbringen Netzbetreiber für ihre Kunden mit
dem Ziel, das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch zu 
erhalten - ein bedeutendes Element für die Versorgungssicherheit.
Elektrische Energie lässt sich nicht in grossen Mengen speichern. 
Daher muss zu jedem Zeitpunkt exakt genau so viel elektrische Energie
erzeugt werden wie die Konsumenten verbrauchen. Dieses Gleichgewicht 
gewährleistet den sicheren Betrieb des Stromnetzes bei einer 
konstanten Frequenz von 50 Hertz. Unvorhergesehene Schwankungen 
zwischen der Einspeisung elektrischer Energie in das Netz und der 
Entnahme müssen kurzfristig ausgeglichen werden. Dies geschieht, 
indem die Lieferanten der Regelenergie die Kraftwerkleistung 
entsprechend erhöhen oder senken.
Swissgrid besitzt keine eigenen Kraftwerke und muss deshalb 
sämtliche Regelleistung am Strommarkt einkaufen. Die dazu notwendige 
Kraftwerkleistung wird ausgeschrieben und an die günstigsten Anbieter
vergeben. Bei Bedarf muss Swissgrid die notwendige Regelenergie 
innert Sekunden bis wenigen Minuten abrufen können. Zur Abgabe von 
Angeboten sind nur Anbieter berechtigt, deren Kraftwerke eine 
technische und organisatorische Prüfung durch Swissgrid absolviert 
haben.
Die Primärregelung gewährleistet nach Störeinwirkungen die 
Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Erzeugung und Verbrauch
innerhalb von Sekunden. Die Frequenz wird dabei im Bereich der 
zulässigen Grenzwerte stabilisiert. Die Aktivierung erfolgt direkt in
den Kraftwerken.
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Mit Energie in die Zukunft
Swissgrid ist die Nationale Netzgesellschaft und verantwortet als 
Übertragungsnetzbetreiberin den sicheren, zuverlässigen und 
wirtschaftlichen Betrieb des Schweizer Höchstspannungsnetzes. An den 
Standorten in Frick, Laufenburg und Lausanne beschäftigt Swissgrid 
rund 300 qualifizierte Mitarbeitende aus zwölf Nationen. Als Mitglied
des europäischen Netzwerkes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E 
nimmt sie zudem Aufgaben im Bereich der Koordination und der 
Netznutzung im europäischen Stromaustausch wahr. Die acht Schweizer 
Elektrizitätsunternehmen Alpiq AG, Alpiq Suisse SA, Axpo AG, BKW FMB 
Energie AG, CKW AG, EGL AG, Stadt Zürich ewz und Repower halten  100 
Prozent des Swissgrid Aktienkapitals.

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