Medienmitteilung

Universität Zürich: Dänemark, Finnland und Belgien haben die besten Demokratien

2011-01-27T09:30:00

Zürich (ots) -

- Hinweis: Die komplette Medienmitteilung inkl. Rangliste kann   
   kostenlos im pdf-Format unter 
   http://presseportal.ch/de/pm/100020780 heruntergeladen werden -
Ein neues Demokratiebarometer der Universität Zürich und des 
Wissenschaftszentrums Berlin zeigt die Entwicklung der 30 besten 
Demokratien der Welt. Die höchste Demokratiequalität weisen Dänemark,
Finnland und Belgien auf, die tiefste Grossbritannien, Frankreich, 
Polen, Südafrika und Costa Rica. Das Barometer zeigt auch, dass von 
einer Krise der Demokratie nicht die Rede sein kann.
Krisendiagnosen der Demokratie sind so alt wie diese selbst. Sie 
ziehen sich wie ein roter Faden durch das politische Denken des 
Abendlandes. Allerdings gab es bisher noch kein Instrument, um die 
Qualität und Stabilität der Demokratie über Ländergrenzen und 
Zeitläufe hinweg für die hoch entwickelten Industrieländer 
systematisch zu erfassen. An der Universität Zürich wurde jetzt ein 
neues Demokratiebarometer vorgestellt, das seit 1990 die Entwicklung 
der 30 besten Demokratien der Welt in ihren wichtigsten Facetten 
untersucht hat.
Wie gut ein Land die drei Prinzipien Freiheit, Gleichheit und 
Kontrolle und die neun grundlegenden Funktionen der Demokratie 
erfüllt, misst das Demokratiebarometer mit 100 empirischen 
Indikatoren. Der Vergleich von 30 etablierten Demokratien zwischen 
1995 und 2005 zeigt, dass dies Dänemark, gefolgt von Finnland und 
Belgien am besten gelingt. «Die geringste Qualität weisen in diesem 
Vergleich die Demokratien in Polen, Südafrika und Costa Rica auf», 
sagt Marc Bühlmann von der Universität Zürich. Während Italien sich 
fast erwartungsgemäss am unteren Ende der Skala befindet, überrascht 
es, dass etwa auch Grossbritannien (Rang 26) und Frankreich (Rang 27)
am Schluss der Rangliste sind. Überraschend ebenfalls: Die Schweiz 
ist nur Mittelmass (Rang 14) und liegt hinter Deutschland (Rang 11).
Mit dem Demokratiebarometer lassen sich auch Entwicklungen der 
Qualität demokratischer Systeme über die Zeit messen. «Eine 
allumfassende Krise, also ein Rückgang der Demokratiequalität lässt 
sich dabei aber nicht zeigen», erklärt Marc Bühlmann. Im Gegenteil: 
Fasst man die Demokratiequalität aller 30 Länder zusammen, so zeigt 
sich von 1995 bis 2000 eine Zunahme der Demokratiequalität, die 
zwischen 2000 und 2005 zwar wieder leicht abnimmt, aber 2005 noch 
immer auf höherem Niveau liegt als 1995. Interessant ist der Blick 
auf einzelne Länder. Während neun Demokratien 2005 eine geringere 
Qualität als 1995 (ITA, CZE, POR, USA, CRC, FRA, IRL, AUS, GER) 
aufweisen, nimmt in den restlichen 21 Ländern die Demokratiequalität 
zu.
Medienmitteilung und Rangliste der Länder: www.mediadesk.uzh.ch

Kontakt:

Marc Bühlmann
Zentrum für Demokratie: NCCR Democracy
Universität Zürich
Mobile: +41/79/354'88'79
E-Mail: marc.buehlman@zda.uzh.ch

Prof. Wolfgang Merkel
Wissenschaftszentrum Berlin
Tel.: +49/30/254'91'330
E-Mail: wolfgang.merkel@wzb.eu

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