Medienmitteilung

Media Service: Exklusive Dokumente: UBS-Chef Sergio Ermotti wegen privater Beteiligung an Investmentfirma unter Druck

2011-10-19T18:04:46

Zürich (ots) -

Der Interimschef der UBS gerät wegen einer privaten Beteiligung an einer Firma für erneuerbare Energien unter Druck. Dokumente, die der «Handelszeitung» vorliegen, zeigen, wie Sergio Ermotti bis Ende 2010 von Steueroasen und Krediten seines früheren Arbeitgebers UniCredit mitprofitierte.

Nach seinem Abgang beim amerikanischen Finanzkonzern Merrill Lynch Capital Markets im Jahre 2004 gründete Ermotti zusammen mit einigen Geschäftspartnern zwei Gesellschaften. Zum einen die REnInvest SA mit Sitz in Chiasso - ein Unternehmen, das in alternative Energieprojekte, vor allem in Windparks, investiert. Zum andern die PurEnergy SA mit Sitz in Luxemburg, die laut einem Rapport des Wirtschaftsprüfers KPMG «aus Subventions- und Steuergründen» die europäischen Projekte hielt.

Gemeinsam unterhielten die beiden Firmen laut KPMG-Bericht eine sogenannte «Variable High-Yield-Bond-Struktur», über welche die Erträge und Gewinne in die Renewable Energy Investments SPC (REI SPC) auf den Cayman Islands überwiesen wurden.

Auf Anfrage bei der UBS bestätigte ein Sprecher die Engagements von Sergio Ermotti in den erwähnten Firmen und erklärte, dass er bis Ende 2010 die beiden Beteiligungen sukzessive und teilweise mit Gewinn veräussert habe. Überdies sei er bereits im Jahr 2007 aus dem Verwaltungsrat der REnInvest ausgetreten. «Sergio Ermotti war ein passiver, privater Investor», so der UBS-Sprecher.

Zwischen 2004 und 2010 profitierte Ermotti allerdings nicht nur von der steueroptimierten Struktur, sondern er duldete auch, dass der italienische UniCredit-Konzern, wo Ermotti ab 2005 in leitender Position tätig war, Darlehen für Windparks an die Firmen REnInvest und PurEnergy gewährte. Dies geht aus dem Anhang zur Bilanz von PurEnergy aus dem Jahr 2008 sowie aus einem Investorenbrief der beteiligten Cayman-Gesellschaft von 2011 hervor.

Erstaunlicherweise sah man innerhalb des UniCredit-Konzerns nie einen Interessenkonflikt. Bereits seit 2006 sass Ermotti im Aufsichtsrat der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB), über welche die Kredite liefen. Im Jahr 2007 wurde der Schweizer ausserdem zum stellvertretenden Chef des UniCredit-Konzerns ernannt, und ab 2009 avancierte er gar zum Aufsichtsratsvorsitzenden der HVB.

Aus dem Umfeld von Ermotti heisst es, er selber sei nie in der Kreditvergabe involviert gewesen.

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