Medienmitteilung

Zweckentfremdung von Verkäsungszulage-Geldern bei der Käserei Imlig

2015-03-12T13:10:00

Weinfelden (ots) -

- Den bäuerlichen Basisorganisationen platzt nun der Kragen 
- Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost: GeschäftsführerIn gesucht, oder 
doch nicht?

Seit dem 1. Mai 1999 und der Agrarpolitik 2002 (1999 bis und mit 2003) werden an Käsereien, Milchverarbeiter und Landwirte sogenannte Verkäsungs- und Siloverzichtszulagen ausbezahlt, wenn die Milch verkäst wird. Diese Zulagen betragen heute noch 15 Rp. und 3 Rp. pro Kilogramm Milch und werden direkt den Milchverarbeitern, respektive den Käsereien durch das Bundesamt für Landwirtschaft auf deren Bankkonto ausbezahlt.

Die Siloverzichtszulage von heute 3 Rp./kg Milch hat das Ziel, jene Milchproduzenten zu belohnen, die Milch produzieren, ohne auf das Silofutter aus dem Silo angewiesen zu sein. Milch aus Silofreier Produktion ist wegen störenden Bakterien im Silofutter besser für die Käseherstellung geeignet.

Das Magazin "der Beobachter" hat im Jahr 2013 (Nr. 20/2013, Seite 11) in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Neuen Bauern Koordination Schweiz eine Bestandesaufnahme zu den Empfängern der Verkäsungszulage publiziert, die auf breites Echo, aber wenig Konsequenzen bei der Verwaltung stiess.

Der Käserei Imlig aus Oberriet SG wurden im Jahr 2012 insgesamt 7,14 Mio. Franken Verkäsungszulagen vom Bundesamt für Landwirtschaft überwiesen, wovon 0 Franken auf den Milchgeldabrechnungen der Direktlieferanten von Imlig erschienen.

Die NBKS fordert vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die sofortige Auszahlung der Verkäsungszulagen auf die Bankkonten der Milchproduzenten - anstatt der Milchverarbeiter. Da dadurch die wirtschaftliche Lage und die Verhandlungsmacht gegenüber den Milchverwertern wieder verbessert wird und die Auszahlungen wieder legal eingehalten würden.

Falsche Anreize bei Verbänden und den Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost

Da der nationale Verband SMP (Schweizer Milchproduzenten) in seinem Milchpreismonitoring Äpfel mit Birnen vermischt und die einzelnen Milchhandelsorganisationen wegen fehlendem Lohnanreiz immer mehr Milch zu schlechteren Milchpreisen verkaufen, weil die Geschäftsführer keine Regelung über das Portemonnaie erhalten, kann keine Stabilisierung im Milchmarkt erreicht werden. (Je höher der Milchpreis ist, umso besser sollten die Geschäftsführer der Milchhandelsgenossenschaften verdienen und nicht umgekehrt). Tatsächlich sind es die Geschäftsführer aller Milchhandelsorganisationen, die sich gegenseitig mit unterpreisigen Milchangeboten vor den Verarbeitern gegenseitig den Markt kaputt machen und die ABC- Segmentierung trotz BOM-Reglement nicht auf den Milchabrechnungen durchsetzen wollen oder können. Die schleichende Verfilzung in den Verbänden ist ebenfalls ein Thema, kann aber an dieser Stelle nur kurz gestreift werden.

Die Neue Bauern Koordination Schweiz fordert, dass nur Geschäftsführer, welche den wirtschaftlichen Druck beim eigenen Portemonnaie zu spüren bekommen, oder überhaupt einmal auf einem Bauernhof gearbeitet haben, sich auch entsprechend für die Bauern einsetzen.

Kontakt:

NBKS
Neue Bauern Koordination Schweiz
Postfach 314
8570 Weinfelden
www.nbks.ch

Weitere Auskünfte:
Andreas Volkart T 078 278 76 98
Jörg Rechsteiner T 076 539 03 66

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