MedienmitteilungIm Stich gelassene Arbeitnehmer der Ansaldo Energia wehren sich2018-08-17T13:35:44Zürich (ots) - Ansaldo Energia Switzerland hat bekanntlich am 11. Juni dieses Jahres handstreichartig 24 Stellen abgebaut. Vor zweieinhalb Jahren wurden über 400 Arbeitnehmende von der General Electric an die Ansaldo aufgrund der Vorgaben des europäischen Kartellamtes übertragen. Alle 24 hatten hoffnungsvoll zu Ansaldo gewechselt und eine stabile Zukunft erwartet. Jetzt finden Sie sich auf die Strasse wieder, ohne Sozialplan und mit minimen Begleitmassnahmen. Stellenabbau ohne Sozialplan Stellt man die Leistungen, die ein Arbeitnehmer bei General Electric erhält denjenigen des von Ansaldo gekündigten gegenüber, haben die Ansaldo Mitarbeitenden tatsächlich Pech gehabt. Ein Beispiel: Ein 55 jähriger Mitarbeiter mit 20 Dienstjahren erhält: - bei General Electric professionelle individuelle Karriereberatung und massge-schneiderte Workshops zur Neuorientierung. Eine Kündigungs-verlängerung um 9 Monate. Entschädigungen bei Wohnortswechsel in Folge eines neuen Arbeits-verhältnisses. Dienstaltersgeschenke pro rata bis zum nächsten Jubiläum. Beim Lebensalter 56 - 60 wird auf Kündigungen verzichtet. - bei Ansaldo gar nichts oder einen Monat zusätzlicher Kündigungsfrist, die ihm gemäss neuem Gesamtarbeitsvertrag der MEM-Industrie sowieso zustehen wür-de. Ausserdem wird er von der Pflicht zur Arbeitsleistung freigestellt, was in den meisten Firmen eh die Regel ist. Die Rechnung für die Ansaldo Mitarbeitenden sieht demotivierend aus, obwohl die Firma noch 2017 in Italien vom Industrieverband zum innovativsten Unternehmen gewählt wurde. Dabei meinen viele, dass dies vor allem den über 4000 Patenten zuzuschreiben sei, die aus Baden und Birr zu Ansaldo gingen. Ansaldo hat also der Belegschaft viel zu verdanken. Zusätzliche soziale Begleitmassnahmen verlangt Die Arbeitnehmenden sind vom Vorgehen des Managements enttäuscht. Sie fordern vom Management Nachbesserungen der Kündigungsbedingungen und insbesondere die Leistung des zugesicherten Treuebonus. Dieser wäre wohl auch vor Gericht durch-setzbar. Zusätzlich verlangen die Betroffenen mit der Unterstützung der Angestellten Schweiz die Vermittlung in das von der General Electric betriebene "ISB", den Bera-tungsdienst zur Neuorientierung. Mehrere der Mitarbeitenden haben nun die Angestell-ten Schweiz in einem gemeinsamen Schreiben mit ihrer Interessewahrung betraut. Überdies erwarten die Angestellten Schweiz, dass die Geschäftsleitung das Gespräch mit ihnen aufnimmt. Der Verband fordert, dass die Firma den Betroffenen zusätzliche soziale Begleitmassnahmen leistet. Die Angestellten Schweiz werden den Betroffenen auf jeden Fall beistehen. Kontakt: Christof Burkard, Leiter kollektives Arbeitsrecht Angestellte Permalink:
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