Medienmitteilung"Über den Lebenszyklus von Firmen" - Neue Analyse von Avenir Suisse2021-02-26T08:00:18Zürich (ots) - In der laufenden Covid-19-Pandemie zielen viele wirtschaftspolitische Massnahmen darauf ab, das Überleben von Firmen zu sichern. Doch wie viele Unternehmen überleben in einem normalen Jahr? Eine neue Analyse von Avenir Suisse hat auf Grundlage unterschiedlicher Datenquellen neue Informationen zur Unternehmensdemografie der Schweiz erarbeitet und die volkswirtschaftlichen Kosten von Firmengründungen und Schliessungen geschätzt. Jedes Jahr scheidet ein beachtlicher Teil aller Firmen aus dem Markt aus und wird durch neue ersetzt. Die Schweizer Wirtschaft ist diesbezüglich kein Sonderfall. Den erstmals von Avenir Suisse erstellten "Alterspyramiden" von Unternehmen können neben den Effekten von Gesetzesänderungen auch Median- und Durchschnittsalter verschiedener Rechtsformen abgelesen werden. Die meisten Firmen sind demnach sehr jung, und die Hälfte aller Neugründungen wird nicht älter als fünf Jahre alt. In gewissen Branchen liegt dieser Wert noch weitaus tiefer - so existiert im Gastgewerbe und in der Beherbergung die Hälfte aller Firmen bereits drei Jahre nach ihrer Gründung nicht mehr. Wie sich die Covid-19-Krise in der Unternehmensdemografie niederschlägt Der Lebenszyklus von Firmen gründet primär in unternehmerischen Prozessen, wird aber auch von konjunkturellen Schwankungen geprägt. So scheiden in Krisenzeiten in der Regel mehr Firmen aus dem Markt aus als in normalen Zeiten. Dabei fällt auf, dass sich die Covid-19-Pandemie in ihrem ersten Jahr anders in der Unternehmensdemografie niederschlagen wird als frühere Wirtschaftskrisen. Darauf deuten aktuelle Konkursdaten hin. Ein Vergleich mit der Finanzkrise 2008 und dem Frankenschock 2015 zeigt: Die Zahl der Konkurse ist 2020 klar unterdurchschnittlich ausgefallen. Der Grund dafür liegt in weitreichenden Stützungsmassnahmen von Bund und Kantonen, die direkt bei den einzelnen Firmen ansetzen. Kostspieliges Verharren der Behörden in analogen Strukturen Nicht nur mit den jüngsten Massnahmen rund um die Covid-19-Pandemie beeinflusst die Politik die Unternehmensdemografie. Auch Revisionen im Gesellschaftsrecht hinterlassen in der "Alterspyramide" von Kapitalgesellschaften ihre Spuren. Ob der Lebenszyklus von Firmen mit hohen oder geringen Kosten verbunden ist, hängt schliesslich auch von der Ausgestaltung der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Staat ab. Bei der Ausgestaltung dieser Schnittstelle hat die Schweiz in internationalen Rankings wiederholt schlecht abgeschnitten. In der neusten Studie schätzt Avenir Suisse die volkswirtschaftlichen Kosten für das stete Kommen und Gehen von Unternehmen auf jährlich rund 100 bis 230 Mio. Fr. - dabei handelt es sich nur um Kosten im engeren Sinne, da diverse Aufwände (Anmeldungen für Sozialversicherungen, MWSt, etc.) nicht berücksichtig wurden. Wirtschaftspolitik und Rahmenbedingungen optimieren Das kurze Leben vieler Firmen scheint in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Diese Tatsache hat jedoch bedeutenden Konsequenzen:
Link zur Website von Avenir Suisse Pressekontakt: Jürg Müller (+41 44 445 90 13, juerg.mueller@avenir-suisse.ch) Permalink:
|