Medienmitteilung

Parlament muss mehr Spielraum für alternative Versicherungsmodelle geben

2024-09-26T14:07:21

Medienmitteilung

Comparis-Kommentar zu den Krankenkassen-Grundversicherungsprämien 2025

«Parlament muss mehr Spielraum für alternative Versicherungsmodelle geben»

Die Krankenkassenprämien steigen 2025 mit 6 Prozent zum dritten Mal in Folge massiv. Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly sieht drei Gründe für den starken Prämienanstieg: «Erstens ein Nachholbedarf nach den politisch erzwungenen Reservensenkungen, zweitens der steigende Konsum von versicherten medizinischen Leistungen und drittens die Teuerung.» Nach dem Nein zur Kostenbremse müssen seines Erachtens die alternativen Versicherungsmodelle mit mehr Handlungsspielraum für die Vertragspartner gestärkt werden.

Zürich, 26. September 2024 – Seit der grossen Senkungsrunde 2022 mit durchschnittlich minus 1,4 Prozent sind die Prämien für die Krankenkassen-Grundversicherung wieder am Steigen. 6,6 Prozent waren es 2023. Um 8,7 Prozent kletterten die Prämien 2024. Und 2025 wird es nun ein Plus von durchschnittlich 6 Prozent sein, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) heute mitteilte.

Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly sieht drei Gründe für den starken Prämienanstieg: «Erstens ein Nachholbedarf nach den politisch erzwungenen Reservensenkungen, zweitens der steigende Konsum von versicherten medizinischen Leistungen und drittens die Teuerung.»

«Dieser dritte Prämienschock in Folge bringt viele Versicherte in finanzielle Schwierigkeiten. Das gilt besonders für Familien, die bisher keine individuelle Prämienverbilligung erhalten haben», so Schneuwly weiter. Denn auch Hypothekarzinsen, Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise seien in den letzten Jahren gestiegen.

«Mehrjahresverträge und mehr Flexibilität sind nötig»

Nach dem Nein der Stimmbevölkerung am 9. Juni zur Kostenbremse-Initiative müssen gemäss dem Comparis-Experten darum nun Taten folgen, damit sich für alle an der medizinischen Versorgung beteiligten Anbieter Effizienz und Qualität wirtschaftlich mehr lohnen als die reine Mengenausweitung.

«Es ist wichtig, dass das Parlament den Krankenkassen und medizinischen Leistungserbringern für alternative Versicherungsmodelle (AVM) im Krankenversicherungsgesetz (KVG) mehr Spielraum gibt», fordert Schneuwly. Konkret sieht Comparis folgende Anpassungen als zielführend an:

  1. Mehrjahresverträge als freiwillige Alternative zu den Einjahresverträgen;
  2. mehr Flexibilität beim Einsatz des medizinischen Fachpersonals;
  3. mehr Flexibilität bei der Vergütung der versicherten medizinischen Leistungen ausserhalb der rein mengenbasierten Tarife;
  4. eigenständig berechnete Prämien für AVM-Produkte ohne die Referenzprämie der Standardgrundversicherung als Basis.

Der in den letzten Jahren verbesserte Risikoausgleich hat gemäss Schneuwly einen wirksamen Anreiz gesetzt, in AVM zu investieren. «Mit diesen vier zusätzlichen Massnahmen und einem Ja zur einheitlichen Finanzierung der ambulanten und stationären medizinischen Leistungen am 24. November 2024 bekäme die koordinierte medizinische Versorgung mit neuen AVM einen weiteren Schub», ist er überzeugt.

Der im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2 vom Nationalrat gestrichene und vom Ständerat wieder in die Vorlage aufgenommene zusätzliche Leistungserbringer für die Koordination der versicherten medizinischen Leistungen wäre dagegen das Ende der alternativen Versicherungsmodelle und würde zu einem Kostenschub führen, weil ein zusätzlicher Leistungserbringer, der ohne Kosten- und Qualitätsverantwortung koordiniert, bloss zusätzliche Kosten verursacht.

Hausarzt-Check neu auf comparis.ch

Der Krankenkassenvergleich auf comparis.ch zeigt neu an, mit welchen Krankenkassen Hausärzte arbeiten und welche Hausärzte im Umkreis des eigenen Wohnortes noch neue Patientinnen und Patienten aufnehmen. Aktuell zeigt das Portal Hausärzte in den Kantonen AG, AI, AR, BE, GR, LU, SG, TG, TI, ZG und ZH an. Über die ganze Schweiz betrachtet entspricht das einem Anteil von gut 40 Prozent aller Hausärztinnen und Hausärzte. Comparis bezieht die Daten dazu von den Ärztenetzwerken Argomed, Eastcare, Grisomed, Hawadoc, Medbase, Medsolution (MediX), Zmed.

Weitere Informationen:

Felix Schneuwly
Krankenkassen-Experte 
Telefon: 079 600 19 12
E-Mail: media@comparis.ch
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Über comparis.ch

Mit über 80 Millionen Besuchen im Jahr zählt comparis.ch zu den meistgenutzten Schweizer Websites. Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien. Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet und ist in Privatbesitz. Das Unternehmen gehört heute noch zur Mehrheit dem Gründer Richard Eisler. Es sind keine anderen Unternehmen oder der Staat an Comparis beteiligt.
 

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