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Japan verzichtet auf "Wissenschaft" bei Walfangaktivitäten

12.08.2002 – 07:57 

Wädenswil (ots) -

Direkte Veräusserung von Walfleisch ruft internationale Proteste
hervor
Bereits vor Ende der international umstrittenen
"wissenschaftlichen Walfangsaison" im Nordpazifik, landet Fleisch von
bedrohten Sei- und Bryde-Walen auf dem japanischen Markt. Ein Schiff
der "wissenschaftlichen Walfangflotte" Japans hat am 7. August zum
ersten Mal seit 15 Jahren in Hokkaido frisches Walfleisch
abgeliefert, das bislang erst nach Ende der Walfangsaison gefroren
für die Vermarktung freigegeben wurde, da "wissenschaftliche
Analysen" der Vermarktung vorangegangen sind.
Die ASMS (Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger - Schweiz) ist
überzeugt, dass die Präferenz für die kommerzielle Veräusserung der
japanischen Regierung Schwierigkeiten bei der Internationalen
Walfangkommission (IWC) bereiten wird. Auch wenn die IWC die
Ergebnisse aus dem "wissenschaftlichen Walfang" von Japan nicht
benötigt, so begründet die japanische Regierung damit die Fortführung
der Walfangaktivitäten trotz bestehenden kommerziellen
Walfangverbots. "Veräussert Japan Walprodukte bevor die gesamten
wissenschaftlichen Analysen abgeschlossen sind, so kann das
Walfleisch nicht mehr als Beiprodukt der Wissenschaft betrachtet
werden, sondern als primärer Zweck für die Tötung" sagt Sigrid Lüber,
Präsidentin der ASMS und fügt hinzu, dass "dies ein Verstoss
gegenüber der Ausnahmeregelung unter der Japan Wale fängt und somit
gegen das Walfangverbot" sei.
Die direkte Vermarktung des Sei- und Bryde-Walfleisches könnte für
Japan nicht nur auf Grund des Verstosses gegenüber den Bestimmungen
der Konvention zur Regulierung des Walfangs (ICRW) zu einem Problem
werden, sondern auch Proteste japanischer Konsumentenschutzgruppen
und sogar eine Reaktion von Teilen der japanischen Regierung selbst
hervorrufen. Vergangenes Jahr begann das japanische
Gesundheitsministerium mit der Überprüfung des Schadstoffgehaltes im
Walfleisch und ob der Verzehr von Walfleisch ein Gesundheitsrisiko
für den Konsumenten darstellt. Die Untersuchungen von überwiegend
Zwergwal- und Pottwalfleisch sind noch nicht abgeschlossen, doch in
einer ersten Reaktion auf Grund erster Untersuchungsergebnisse wurde
der Verkauf von Fleisch von Pottwalen untersagt.
Seiwale aber auch Bryde-Wale kamen erst kürzlich auf die
Abschussliste japanischer Walfänger. Analysen des Fleisches dieser
Arten, aber insbesondere der nun veräusserten Tiere, wurden keine
durchgeführt. Safety First, eine japanische
Konsumentenschutzorganisation, die sich vor allem mit den Risiken des
Walfleischkonsums beschäftigt reagierte erzürnt: "Das ist ein
Skandal. Die Regierung darf keine Walprodukte auf den Markt lassen
bevor nicht absolut sicher gestellt ist, dass diese für den
menschlichen Konsum kein Risiko darstellen".

Kontakt:

ASMS
Sigrid Lüber
Postfach 30
8820 Wädenswil
Tel. +41/79/475'26'87

Safety First
Japan
Internet: http://members.aol.com/geiniku/index.html
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