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Zum Besuch des indischen Staatspräsidenten Abdul Kalam

26.05.2005 – 12:03 

Luzern (ots) -

Hilfswerke fordern sozial- und umweltverträgliche Investitionen
Am 27. und 28. April weilt der indische
Staatspräsident Abdul Kalam auf Einladung des Bundesrates in der
Schweiz. Indien gilt in Wirtschaft und Politik zusehends als
aufstrebender Tigerstaat oder als eine neue regionale Grossmacht in
Asien. Die Hilfswerke Swissaid, Fastenopfer, Caritas und Heks
kritisieren diese einseitige Optik. Sie weisen auf die Tatsache hin,
dass in Indien nach wie vor 50 Prozent der Bevölkerung unterernährt
sind.
Wie die Hilfswerke in ihrer Erklärung schreiben, gebe es neben
Wachstumsregionen quer durch den indischen Subkontinent einen
eigentlichen Armutsgürtel, der durch Nullwachstum oder sogar
Regression gekennzeichnet sei. Wachsende Ungleichheiten würden aber
nicht nur zwischen den verschiedenen Regionen und Bundesstaaten
bestehen, sondern auch innerhalb der Wirtschaftssektoren: "Der
Industrie- und Dienstleistungssektor wächst. Wohingegen die
Landwirtschaft, die das Rückgrat der Gesellschaft bildet und nach wie
vor die meisten Beschäftigten zählt, weiterhin unter schlechten
Rahmenbedingungen leidet.
Am stärksten von der ungleichen Entwicklung seien indes einzelne
benachteiligte Bevölkerungsgruppen betroffen. Dies treffe
insbesondere auf die Frauen, die Urbevölkerung (die Adivasi), die
Unberührbaren (Dalits) und religiöse Minderheiten zu. Die vier
Hilfswerke würden seit Jahren deren wirtschaftliche, soziale und
rechtliche Besserstellung ins Zentrum stellen.
Auch Schweizer Wirtschaft und Politik sollten in Indien vermehrt
die am meisten benachteiligten sozialen Gruppen ins Auge fassen. So
sollten Investitionen sozial- und umweltverträglich sein: "Lokal
angepasste Technologien und die Unterstützung von lokalem Wissen
erweisen sich für arme Bevölkerungsschichten als viel wirkungsvoller
als die Förderung von viel versprechender teurer Technologie, die
arme Kleinbauern und -bäuerinnen in den finanziellen Ruin treiben".
Hinweis an die Redaktionen
Swissaid, Fastenopfer, Heks und Caritas haben ein
Hintergrundpapier erarbeitet, das einige zentrale Probleme der
indischen Gesellschaft benennt. Dieses kann auf der Homepage von
Swissaid herunter geladen werden (www.swissaid.ch, aktuell, Presse).
Für Hintergrundgespräche oder Interviews stellen wir Ihnen gerne
Ansprechpartner/innen zur Verfügung.

Kontakt:

Caroline Morel
Geschäftsleiterin SWISSAID
Tel. +41/(0)31/350'53'50
E-Mail: c.morel@swissaid.ch;

Antonio Hautle
Direktor Fastenopfer
Tel. +41/(0)41/210'76'55
E-Mail: hautle@fastenopfer.ch;

Jürg Krummenacher
Direktor Caritas Schweiz
Tel. +41/(0)41/419'22'19
E-Mail: jkrummenacher@caritas.ch;

Franz Schüle
Zentralsekretär HEKS
Tel. +41/(0)1/361'77'14
E-Mail: schuele@heks.ch