Logo Presseportal

Vollversion Presseportal


Caritas Schweiz: Das Recht auf Nahrung muss gestärkt werden

14.10.2008 – 09:35 

Luzern (ots) -

Der Süden hungert. Innerhalb der letzten drei Jahre
haben sich die Preise für Reis, Mais oder Weizen mehr als verdoppelt.
Für unzählige Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika ist das
Essen unerschwinglich geworden. In einer Stellungnahme aus Anlass des
Welternährungstages geht Caritas Schweiz auf die Gründe der aktuellen
Hungerkrise ein und fordert, dass die Agrarwirtschaft weltweit
nachhaltig ausgestaltet und das Recht auf Nahrung gestärkt werden.
Was bis vor kurzem die Öffentlichkeit kaum bewegte, ist heute
Gegenstand globaler Sorge: Die Nahrungsmittelkrise ist längst eine
Hungerkrise. Täglich sterben bis zu 100 000 Menschen an Hunger oder
seinen Folgen. 1,4 Milliarden Menschen leben in extremer Armut und
wenden bis zu 80 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für
Lebensmittel auf. Der dramatische Anstieg der Nahrungsmittelpreise
bedroht unzählige Menschen in ihrer Existenz.
Dabei werden mehr Nahrungsmittel produziert denn je. 2007 wurden
laut der Welternährungsorganisation FAO über 2,1 Milliarden Tonnen
Getreide geerntet, dieses Jahr werden es 2,2 Milliarden sein. Damit
liesse sich der weltweite Bedarf an Getreide als Nahrungsmittel
decken. Doch über die Hälfte des Getreides wird anderweitig verwendet
- für Tierfutter oder Agrotreibstoffe.
Die Ursachen für den dramatischen Anstieg der Lebensmittelpreise
sind vielfältig. Sie reichen von veränderten Essgewohnheiten über
Spekulation, dem zerstörerischen Boom der Agrotreibstoffe bis hin zur
jahrzehntelangen Vernachlässigung der Agrarwirtschaft im Süden.
Aus Sicht der Caritas Schweiz ist es dringend nötig, die
Agrarwirtschaft weltweit nachhaltig auszugestalten und das Recht auf
Nahrung zu stärken. Caritas fordert gezielte Investitionen in
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, die Förderung der
Kleinbauern, die Stärkung des Fairen Handels, die Ausarbeitung eines
internationalen Verhaltenskodex mit sozialen und ökologischen
Kriterien für den Handel mit Nahrungsmitteln sowie ein Moratorium für
Agrotreibstoffe.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Stellungnahme von Caritas Schweiz zur Ernährungskrise kann auf
www.caritas.ch heruntergeladen werden. In der Rubrik "Weltweit /
Hunger" finden Sie neben dieser Stellungnahme weitere Informationen
zum kurz- und langfristigen Engagement von Caritas Schweiz zum Thema
Ernährungssicherung.

Kontakt:

Auskünfte zur Stellungnahme anlässlich des Welternährungstages
erteilt:
Geert van Dok
Leiter der Fachstelle Entwicklungspolitik
Tel.: +41/41/419'23'95
Mobile: +41/79/237'38'55
E-Mail: gvandok@caritas.ch