Fürstentum Liechtenstein
pafl: Handeln gegen den Klimawandel in den Alpen
Vaduz (ots) -
Vaduz, 11. Mai (pafl) - Die Alpen und ihre Bewohner und Bewohnerinnen sind stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen als andere Regionen. An einem Workshop im Rahmen des Interreg-Programms "Alpenraum" diskutierten Fachleute während zwei Tagen in Interlaken, wie die alpine Bevölkerung den Folgen des Klimawandels begegnen kann. Die zentrale Erkenntnis besteht darin, dass genug geredet ist und jetzt gehandelt werden muss.
Rund 100 Spezialisten, Delegierte der Alpenkonvention sowie Behördenvertreter aus den sieben Alpenländern Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und der Schweiz trafen sich im Kursaal Interlaken zu einem Workshop zum Umgang mit dem Klimawandel in den Alpen. Das vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE organisierte Treffen fand im Rahmen des Interreg-Programms "Alpenraum" statt. Wie José Antonio Ruiz de Casas erklärte, der bei der Europäischen Kommission für Regionalpolitik und gebietsübergreifende Zusammenarbeit zuständig ist, bieten Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel auch die Möglichkeit, gemeinsame Ziele und damit eine gemeinsame Identität zu schaffen.
Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen
Studien zeigen, dass die durch den Klimawandel bedingten Temperaturschwankungen in den Alpen stärker ausfallen als in anderen vergleichbaren Regionen. Mit einer durchschnittlichen Erwärmung von ungefähr zwei Grad Celsius in den letzten 250 Jahren ist die Temperatur, verglichen mit dem globalen Mittel, etwa doppelt so hoch angestiegen.
Die Alpen sind nicht nur stärker vom Temperaturanstieg betroffen, sondern sie reagieren auch sensibler auf die Auswirkungen des Klimawandels als andere Regionen. Das hat auch Folgen für die Alpen als Lebensraum. So verlieren beispielsweise die Böden an Stabilität und es kommt häufiger zu Murgängen und Felsstürzen - mit den bekannten Risiken für Menschen und Infrastrukturen.
Impulsreferate zeigten den Handlungsbedarf und Lösungsansätze
Referenten aus dem ganzen Alpenraum, etwa Dominik Siegrist, Präsident Cipra International, Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), Stéphane Isoard von der Europäischen Umweltagentur, oder Georg Sele vom Verkehrsclub Liechtenstein lieferten in Impulsreferaten Denkanstösse zu Themen wie Naturgefahren, Verkehr, Tourismus oder Energieversorgung.
In den Expertenrunden zeigte sich dann, dass im Klimaschutz trotz der bereits ergriffenen Massnahmen noch grosser Handlungsbedarf besteht. In verschiedenen Diskussionsrunden über Transport, Biodiversität, Wirtschaft, Tourismus, Naturgefahren, Wasser und Energie tauschten sich die Teilnehmer aus, wurden Handlungsfelder definiert sowie Lösungsstrategien entwickelt.
In seiner Schlusszusammenfassung rief Thomas Egger die Anwesenden dazu auf, die Herausforderungen in Möglichkeiten zu verwandeln. Denn viel über die anstehenden Herausforderungen sei bekannt und Reaktionen, beispielsweise im Energiesektor, seien bereits zu sehen, so Egger. "Die wichtigste Lücke besteht darin, den Klimawandel den Leuten näherzubringen", stellte der SAB-Direktor abschliessend fest.
Kontakt:
Ressort Umwelt, Raum, Land- und Waldwirtschaft
Remo Looser, Mitarbeiter der Regierung
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