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pafl: Handeln gegen den Klimawandel in den Alpen

11.05.2010 – 15:59 

Vaduz (ots) -

Vaduz, 11. Mai (pafl) - Die Alpen und ihre Bewohner
und Bewohnerinnen sind stärker von den Folgen des Klimawandels 
betroffen als andere Regionen. An einem Workshop im Rahmen des 
Interreg-Programms "Alpenraum" diskutierten Fachleute während zwei 
Tagen in Interlaken, wie die alpine Bevölkerung den Folgen des 
Klimawandels begegnen kann. Die zentrale Erkenntnis besteht darin, 
dass genug geredet ist und jetzt gehandelt werden muss.
Rund 100 Spezialisten, Delegierte der Alpenkonvention sowie 
Behördenvertreter aus den sieben Alpenländern Deutschland, 
Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und der 
Schweiz trafen sich im Kursaal Interlaken zu einem Workshop zum 
Umgang mit dem Klimawandel in den Alpen. Das vom Bundesamt für 
Raumentwicklung ARE organisierte Treffen fand im Rahmen des 
Interreg-Programms "Alpenraum" statt. Wie José Antonio Ruiz de Casas 
erklärte, der bei der Europäischen Kommission für Regionalpolitik und
gebietsübergreifende Zusammenarbeit zuständig ist, bieten 
Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel auch die 
Möglichkeit, gemeinsame Ziele und damit eine gemeinsame Identität zu 
schaffen.
Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen
Studien zeigen, dass die durch den Klimawandel bedingten 
Temperaturschwankungen in den Alpen stärker ausfallen als in anderen 
vergleichbaren Regionen. Mit einer durchschnittlichen Erwärmung von 
ungefähr zwei Grad Celsius in den letzten 250 Jahren ist die 
Temperatur, verglichen mit dem globalen Mittel, etwa doppelt so hoch 
angestiegen.
Die Alpen sind nicht nur stärker vom Temperaturanstieg betroffen, 
sondern sie reagieren auch sensibler auf die Auswirkungen des 
Klimawandels als andere Regionen. Das hat auch Folgen für die Alpen 
als Lebensraum. So verlieren beispielsweise die Böden an Stabilität 
und es kommt häufiger zu Murgängen und Felsstürzen - mit den 
bekannten Risiken für Menschen und Infrastrukturen.
Impulsreferate zeigten den Handlungsbedarf und Lösungsansätze
Referenten aus dem ganzen Alpenraum, etwa Dominik Siegrist, 
Präsident Cipra International, Thomas Egger, Direktor der 
Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), 
Stéphane Isoard von der Europäischen Umweltagentur, oder Georg Sele 
vom Verkehrsclub Liechtenstein lieferten in Impulsreferaten 
Denkanstösse zu Themen wie Naturgefahren, Verkehr, Tourismus oder 
Energieversorgung.
In den Expertenrunden zeigte sich dann, dass im Klimaschutz trotz 
der bereits ergriffenen Massnahmen noch grosser Handlungsbedarf 
besteht. In verschiedenen Diskussionsrunden über Transport, 
Biodiversität, Wirtschaft, Tourismus, Naturgefahren, Wasser und 
Energie tauschten sich die Teilnehmer aus, wurden Handlungsfelder 
definiert sowie Lösungsstrategien entwickelt.
In seiner Schlusszusammenfassung rief Thomas Egger die Anwesenden 
dazu auf, die Herausforderungen in Möglichkeiten zu verwandeln. Denn 
viel über die anstehenden Herausforderungen sei bekannt und 
Reaktionen, beispielsweise im Energiesektor, seien bereits zu sehen, 
so Egger. "Die wichtigste Lücke besteht darin, den Klimawandel den 
Leuten näherzubringen", stellte der SAB-Direktor abschliessend fest.

Kontakt:

Ressort Umwelt, Raum, Land- und Waldwirtschaft
Remo Looser, Mitarbeiter der Regierung
T + 423 236 64 71