Fürstentum Liechtenstein
pafl: Hinter der Fassade / Eine Wanderausstellung zum Thema "Gewalt in der Familie"
Vaduz (ots) -
Vaduz, 7. Juni (pafl) - Gewalt gegen Frauen ist alltäglich und hat viele Gesichter. Gerade aufgrund der Alltagserfahrung von Gewalt ist die Ausstellung in Form einer Wohnung angelegt. Die Themen der Ausstellung reichen von gesellschaftlichen Ursachen häuslicher Gewalt, über Gesetzgebung bis hin zu Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfestellung für Opfer von Gewalt. Neben der räumlichen Installation können die Besucherinnen und Besucher in Video- und Audioinstallationen die Erzählungen von Frauen hören, die von häuslicher Gewalt betroffen waren und sich aus der Gewaltbeziehung befreien konnten.
Zum Abschluss des länderübergreifenden Interventionsprojekts S.I.G.N.A.L präsentieren die Stabsstelle für Chancengleichheit Liechtenstein, das Frauenreferat Vorarlberg, das Frauenhaus Liechtenstein und die ifs-Gewaltschutzstelle Vorarlberg im Gasometer in Triesen die Ausstellung "Hinter der Fassade". Konzipiert und gestaltet wurde die Ausstellung von der bildenden Künstlerin und Medienpädagogin Ursula Kolar-Hofstätter aus Linz in Zusammenarbeit mit den österreichischen Interventionsstellen und Gewaltschutzzentren.
Die Ausstellung ist als Wohnung angelegt mit Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer, weil es zu 75% die eigenen vier Wände sind, in denen die alltägliche Gewalt gegen Frauen und Kinder stattfindet. Die Einblicke in die Lebensrealität von Opfern häuslicher Gewalt sind berührend und schockierend. Gleichzeitig verfolgen sie das Ziel - über die Betroffenheit hinaus - vor allem auch Mittel und Wege der Gewaltprävention und des Opferschutzes aufzuzeigen.
In drei Video- und vier Audioinstallationen können die Besucher/-innen die Erzählungen von acht Frauen hören, die Gewalt in der Familie erlebt haben und sich aus der Gewaltbeziehung befreien konnten. Fünf Mädchen und Buben berichten in der Videoarbeit "Kennst du das auch? - Wahre Geschichten von zu Hause" von ihren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. Und der Film "Das Problem ist meine Frau" von Calle Overweg ist eine gespielte Dokumentation über die Arbeit mit Gewalttätern, die ihre Frauen schlagen.
Die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung reichen von den gesellschaftlichen Ursachen häuslicher Gewalt, der Gewaltdynamik, den Formen der Gewalt, über die miterlebte Gewalt der Kinder, bis hin zu einem geschichtlichen Rückblick zur Gesetzgebung und zum Prozess der Hilfesuche sowie den Möglichkeiten der Unterstützung.
Rahmenprogramm zur Ausstellung: Vernissage Mittwoch, 16. Juni 2010, 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung durch Regierungsrätin Renate Müssner Grussworte von Greti Schmid, Landesrätin Vorarlberg Filmpremiere "Stop-it" von und mit Katja Langenbahn-Schremser Apéro vom Türkischen Frauenverein
Samstag, 26. Juni 2010, 18.00 Uhr Gespräch mit Michèle Minelli: Wie ein Ausstieg gelingt?
Dienstag, 29. Juni 2010, 19.00 Uhr Konzert mit der Mundartband Rääs Einführung in die Ausstellung Apéro/Rebl mit den Seniorinnen aus Eschen
Öffnungszeiten der Ausstellung: 17. Juni bis 30. Juni 2010 jeweils Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung Für Gruppenführungen und Schulklassen melden Sie sich bitte beim Gasometer Tel. ++423 392 50 80 oder Frauenhaus Liechtenstein Tel. ++423 380 02 03
Kontakt:
Stabsstelle für Chancengleichheit
Bernadette Kubik-Risch
T +423 236 60 60