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pafl: Denkmaltag im Gotteshaus

02.09.2010 – 08:40 

Vaduz (ots) -

Vaduz, 2. September (pafl) - Die Kathedrale St.
Florin in Vaduz steht am kommenden Samstag im Zentrum des 18. 
Europa-Tags des Denkmals im Fürstentum Liechtenstein. Die 
Landesdenkmalpflege informiert unter dem Titel "Ein Gotteshaus im 
Wandel der Zeit" über die aktuellen Instandsetzungsmassnahmen im 
Innern des Gotteshauses.
Zurzeit sind umfassende Instandsetzungsarbeiten in der Kathedrale 
St. Florin im Gang. Das Innere des Sakralbaus wird von einem grossen 
Baugerüst dominiert. Geschickte Handwerkerhände sind daran, die 
Oberflächen an den Wänden und der Ausstattung zu restaurieren. Dies 
hat die Landesdenkmalpflege zum Anlass genommen, die Baustelle im 
Rahmen des Europa-Tags des Denkmals für die Bevölkerung zu öffnen. 
Denkmalpfleger, Architekten, Ingenieur und Orgelexperte werden am 
Samstag, 4. September 2010, von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr die 
Massnahmen erläutern, die zur Pflege, zum Erhalt und zur 
Weiterentwicklung des Denkmals erforderlich sind.
Ein Gotteshaus im Wandel der Zeit
Die Veranstaltung soll zeigen, dass das Gotteshaus seit seiner 
Fertigstellung im Jahre 1873 immer wieder instand gestellt und 
umgebaut worden ist. Einzelne Eingriffe, wie die Aussenrenovation mit
den sichernden Steinmetzarbeiten von 1974 bis 1976, sind aus heutiger
Sicht zu loben, die Purifizierung des Kircheninneren samt der 
Entfernung der gesamten Ausstattung in den Jahren 1965 bis 1968 wird 
hingegen eher kritisch betrachtet. Und doch sind alle Massnahmen und 
Veränderungen Teil der Geschichte, die es zu wahren und zu 
respektieren gilt. Die moderne Denkmalpflege versucht dieser 
Verpflichtung gerecht zu werden. Die Erhaltung eines Denkmals 
bedeutet, das Objekt auch in seinen Veränderungen, durch seinen 
materiellen Bestand und mit seiner historischen Gestalt zu würdigen. 
Auch künftige Generationen sollen ein Anrecht auf ein authentisches, 
gewachsenes Kulturgut haben.
Bedeutender Architekt
Die im neugotischen Stil geplante Kirche wurde nach den Vorgaben 
des Wiener Architekten Friedrich Freiherr von Schmidt erbaut. Neben 
seiner Funktion als Dombaumeister am St. Stephansdom ab 1862 zählt 
das Wiener Rathaus zu seinen Hauptwerken. Schmidt hat ein 
eindrückliches Lebenswerk von rund 165 Bauten, darunter 125 Kirchen, 
geschaffen. Mit der Pfarrkirche von Vaduz ist ihm sicher ein 
Meisterstück gelungen. Doch bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts 
mussten u.a. die Malereien im Innern erneuert werden und 1936 
erfolgte der Einbau einer Warmluftheizung. In den Jahren 1965/66 
wurde die Kirche umfassend renoviert und durch den Anbau der 
Taufkapelle erweitert. Entsprechend den neuen Vorgaben der Liturgie 
wurde St. Florin damals gemeinschaftsverbindend mit 
Zelebrationsaltar, Kanzel und Ambo, dem Lesepult, ausgestattet. 
Gleichzeitig wurde aber der gesamte Innenraum von der seinerzeit 
ungeliebten neugotischen Ausstattung und Ausmalung befreit. Seit 1992
steht die Kirche unter Denkmalschutz. Zahlreiche 
Instandsetzungsarbeiten hat die sie demnach schon erlebt, die 
aktuellen Arbeiten zeugen von dieser fortlaufenden Geschichte.
Factbox
Kirche St. Florin Vaduz - Ein Gotteshaus im Wandel der Zeit
18. Europa-Tag des Denkmals im Fürstentum Liechtenstein: Samstag, 
4. September 2009, 10.00 Uhr - 17.00 Uhr.
Programm
Stündlich Führungen durch Denkmalpfleger Patrik Birrer, Architekt 
Alex Wohlwend, Bauingenieur Hansjörg Vogt und Projektleiter Martin 
Laukas, Bauverwaltung Gemeinde Vaduz. Ausführungen zur Orgel von 
10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr durch den 
Orgelexperten Andreas Zwingli.
11.00 Uhr: Preisübergabe an die diesjährige Gewinnerin des 
internationalen Jugendfotowettbewerbs "International Heritage 
Photographic Experience" durch Regierungsrätin Aurelia Frick.
Informationen sind im Internet unter www.hba.llv.li oder 
www.hereinspaziert.ch zu finden.

Kontakt:

Hochbauamt, Abteilung Denkmalpflege und Archäologie
Patrik Birrer
T +423 236 62 82
patrik.birrer@hba.llv.li
www.hba.llv.li