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pafl: "Chance Liechtenstein" - ein Modellprojekt gegen Jugendarbeitslosigkeit

13.09.2010 – 16:58 

Vaduz (ots) -

Vaduz, 13. September (pafl) - Sie trainieren ihre
Stärken und hoffen auf einen Job. Das Projekt "Chance Liechtenstein" 
hilft jungen Arbeitslosen - vor allem mit abgeschlossener Berufslehre
- einen Arbeitsplatz zu finden. Ein Modell, um Jugendarbeitslosigkeit
gering zu halten.
Junge Arbeitslose liefen Gefahr, sich unnütz zu fühlen, was zu 
mehr psychologischen Problemen, Gewalt und Konflikten führen könne. 
So warnt die UNO-Arbeitsorganisation ILO und spricht bei einer 
weltweiten Jugendarbeitslosigkeit von 13 Prozent Ende 2009 von einer 
"verlorenen Generation". In Liechtenstein lag die Quote im August 
2010 bei vergleichsweise niedrigen 3,9 Prozent. Doch keinen Einstieg 
ins Arbeitsleben zu finden, wirkt sich auf das gesamte Erwerbsleben 
aus - und kostet die Gesellschaft viel Geld. Auch ein Berufsabschluss
schützt nicht vor Arbeitslosigkeit. "Wer aber nach der Lehre keine 
Berufserfahrung sammeln kann, bekommt später schwerer einen festen 
Arbeitsplatz. Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt", so 
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer.
Soft Skills werden geschult
Mit dem Projekt "Chance Liechtenstein" hat die liechtensteinische 
Regierung, Ressort Wirtschaft, die Initiative ergriffen, um möglichst
viele junge Berufsleute möglichst rasch in Lohn und Beruf zu bringen.
Am Montag traten 75 junge Leute im Alter von 15 bis 24 Jahren aus 
Liechtenstein und 10 aus Graubünden im Vaduzer Saal an, um sich sechs
Tage lang mit professionellen Trainern und Coaches fit zu machen. 
"Fachkompetenz ist eine Seite", sagt Ruth Hasler, Headcoach. "Für 
Unternehmer ist es mindestens so sinnvoll, wie es um die 
Sozialkompetenz eines Bewerbers steht." Will heissen: Ob jemand fähig
ist mit anderen inhaltsbezogen zusammenzuarbeiten, wie er sich im 
Team bewährt, wie motiviert er ist, wie verantwortungsvoll, wie 
innovativ. Studien belegen denn auch, dass sich Unternehmen deshalb 
schwer tun, offene Stellen zu besetzen, weil es oft an solchen Soft 
Skills hapert.
Jobmarkt für Unternehmer
Beim Jobmarkt am 22. September - ab 13.30 Uhr, im Vaduzer Saal - 
können sich Unternehmer aus der Region Rheintal dann selbst ein Bild 
von den jungen Berufsleuten machen. Wie bei einer Messe können sie 
auswählen, ob eine oder einer der jungen Kaufleute, Grafiker, 
Handwerker, Produktionsmitarbeiter, Köche, Logistiker, Mitarbeiter 
aus dem Bereich Gesundheit und Soziales in ihr Team passen würde. Der
Jobmarkt gibt den jungen Leuten die Chance, sich vorzustellen und mit
ihren Stärken auf sich aufmerksam zu machen. Die Ergebnisse des 
Jobmarkts von 2009 stimmen zuversichtlich: 80 Prozent - also vier von
fünf jungen Berufsleuten - fanden innerhalb von drei Monaten nach dem
Jobmarkt einen Arbeitsplatz.
"Chance Liechtenstein" ist ein bislang in der Region einzigartiges
Projekt, das 2010 in die vierte Runde geht. Unter dem Motto "Arbeit 
geben - Zukunft schaffen". Politik, Gewerbe und Industrie in 
Liechtenstein und Graubünden arbeiten dazu mit dem Arbeitsmarkt 
Service Liechtenstein zusammen. Erbprinz Alois von und zu 
Liechtenstein hat das Patronat.

Kontakt:

Markus Kaufmann
Persönlicher Mitarbeiter des Regierungschef-Stellvertreters
T +423 236 63 03