Fürstentum Liechtenstein
pafl: Anschluss Liechtensteins an Krebsregister St. Gallen-Appenzell
Vaduz (ots) -
Vaduz, 3. November (pafl) - Ist die Zahl der Krebserkrankungen wegen den Sendemasten angestiegen? Sinkt die Anzahl von Gebärmutterhalskrebs seit der HPV-Impfung? Welche Krebsbehandlung ist erfolgreich? Fragen, die nicht nur von Fachleuten gestellt werden, sondern auch die Bevölkerung vermehrt interessiert. Das Krebsregister Liechtenstein soll helfen, diese Fragen langfristig beantworten zu können.
Unterstützung durch wichtige Organisationen
Das Gesundheitsgesetz beauftragte das Amt für Gesundheit, ein Krebsregister zu führen oder sich an einem ausländischen Krebsregister zu beteiligen. Um eine tragfähige Verankerung eines Krebsregisters Liechtenstein aufzubauen, bezog das Amt für Gesundheit verschiedene Organisationen mit ein: Datenschutzstelle, Ärztekammer, Krebshilfe und Patientenorganisation. In intensiven und produktiven Diskussionen erarbeitete die Arbeitsgruppe die Basis für ein Krebsregister Liechtenstein.
Datenerfassung in St. Gallen
Mehrere Gründe sprachen für einen Anschluss an das Krebsregister St. Gallen-Appenzell: einerseits dessen langjährige Erfahrung, andererseits dessen fachlich kompetente Führung. Zudem stellen die beiden Kantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden aufgrund der Einwohnerzahl gute Vergleichsmöglichkeiten für Liechtenstein dar.
Datenschutz als wichtiger Faktor
Wenn die Erkrankten wissen, dass der Datenschutz gewährt ist, stimmen sie der Erfassung eher zu. Für die Verarbeitung der Daten beim Krebsregister selbst gilt Schweizer Recht, also auch schweizerische Datenschutzbestimmungen. In Liechtenstein bestehen im Gegensatz zur Schweiz derzeit keine spezialgesetzlichen Bestimmungen für die medizinische Forschung. Deshalb müssen die betreuenden Ärzte in Liechtenstein vor einer Datenübermittlung an das Krebsregister das Einverständnis ihrer Patienten einholen. Gleichzeitig wird so auch ein wichtiges Patientenrecht gewahrt. Zugriff zu den Daten haben nur die engsten Mitarbeiter des Krebsregisters St. Gallen-Appenzell. Die Einsichtnahme ist daneben nur der betroffenen Person möglich. Bei Forschungsstudien werden die Daten immer pseudonymisiert. Veröffentlichungen der Auswertungen erfolgen nur anonymisiert.
Anzahl Datensätze erhöht Aussagekraft des Registers
Je zahlreicher die erfassten Datenmengen sind, desto besser können sinnvolle und stichhaltige Aussagen gemacht werden. Die Daten dienen einerseits Forschungszwecken. Ziel dabei ist vor allem, die Behandlung zu verbessern. Andererseits können diese bevölkerungsbezogenen Daten für die Krebsbekämpfung eingesetzt werden. Jede und jeder Erkrankte kann das Krebsregister unterstützen: Durch ihr oder sein Einverständnis, die Daten der Krebserkrankungen im Krebsregister erfassen zu lassen.
Für detailliertere Informationen zum Thema "Krebsregister Liechtenstein" steht der Link www.llv.li/krebsregister zur Verfügung.
Kontakt:
Amt für Gesundheit
Sabine Erne
sabine.erne@ag.llv.li
T +423 236 73 45