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pafl: Hochwasservorhersage am Alpenrhein wird verbessert

16.11.2010 – 10:45 

Vaduz (ots) -

Vaduz, 16. November (pafl) - Die Internationale
Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) traf sich am Freitag, 12. 
November 2010, in Reichenau, Graubünden, zu ihrer diesjährigen 
Herbsttagung. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Internationalen 
Rheinregulierung (IRR) haben die zuständigen Regierungsmitglieder aus
Graubünden, St. Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg sich über 
laufende Projekte informiert und fassten notwendige Beschlüsse für 
die weiteren Arbeiten. Zur Verbesserung des Hochwassermanagements im 
Rheintal wurde ein Projekt zur Verbesserung der Hochwasservorhersage 
am Alpenrhein verabschiedet. Unter dem Vorsitz von Landesrat Erich 
Schwärzler, Vorarlberg, wurde Regierungsrat Stefan Engler, 
Graubünden, aus der IRKA verabschiedet.
Die Mitglieder der IRKA treffen sich zweimal jährlich zu ihren 
Kommissionssitzungen. Dabei wird über den Stand der laufenden 
Projekte berichtet, anstehende aktuelle Themen werden erörtert sowie 
Beschlüsse zu neuen Projekten gefasst.
Mit grosser Genugtuung konnte festgestellt werden, dass das 
erstmalig durchgeführte Untersuchungsprogramm zur Ökologie des 
Alpenrheins kurz vor dem Abschluss steht. Im Rahmen dieses Programms 
wurden Fische, Kleinlebewesen sowie auch wasserabhängige Ökosysteme 
in den Uferbereichen untersucht und dokumentiert.
Von Regierungspräsident Willi Haag und von Landesrat Erich 
Schwärzler wurde über den Stand der raumplanerischen Sicherung des 
Gewässerraumes Alpenrhein und der Notentlastungflächen berichtet. Die
Gemeinden des unteren Rheintales haben dieses Projekt in einer 
gemeinsamen Initiative ausdrücklich begrüsst.
Weiteres wurden die Regierungsvertreter über den Erfolg des schon 
seit mehreren Jahren laufenden gemeinsamen grenzüberschreitenden 
Exkursionsprogramms für die Schulen informiert. Im Jahr 2010 haben 40
Schulklassen mit 647 Schülern an den Exkursionen an unterschiedlichen
Standorten des Alpenrheins teilgenommen.
Hochwasservorhersagemodell für den Alpenrhein
Ein wesentlicher Beschluss wurde zum Projekt 
Hochwasservorhersagemodell für den Alpenrhein gefasst. In enger 
Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, 
Schnee und Landschaft sowie dem Schweizerischen Bundesamt für Umwelt 
in Bern wurde ein gemeinsames Projekt zur Verbesserung der 
Hochwasservorhersage über den Alpenrhein definiert. Für die 
Entwicklung dieses Projektes sind Kosten von 1,1 Millionen Franken 
vorgesehen.
Eine zuverlässige Hochwasservorhersage ist eine wichtige Grundlage
für ein wirksames Hochwasserschutzmanagement. Heute erfolgt die 
Alarmierung der Wasserwehren über die Abflussmessstationen von 
Domat/Ems bis Lustenau. Von diesen Stationen werden bei 
Überschreitung von definierten Pegelständen die Alarmmeldungen an die
in zuständigen Organisationen übermittelt.
Mit dem Abflussvorhersagemodell kann zukünftig aus den 
Aufzeichnungen der Niederschlags- und Abflussstationen und aus den 
vorhandenen Wetterprognosen eine verlässliche Abflussprognose für den
Alpenrhein erstellt werden. Dies führt zu einer wesentlichen 
Verbesserung des Hochwasserrisikomanagements im gesamten 
Alpenrheintal.
Projektskizze zur Wasserkraftnutzung am Alpenrhein
Die Liechtensteinischen Kraftwerke LKW haben den Regierungen von 
Liechtenstein und St. Gallen eine Projektsskizze zur weiteren 
Wasserkraftnutzung am Alpenrhein im Bereich zwischen Landquart und 
Illmündung zur Stellungnahme zukommen lassen. Sollte diese 
Projektskizze weiter vertieft werden, verlangt die 
Regierungskommission jedenfalls die Berücksichtigung der im 
Entwicklungskonzept Alpenrhein definierten ökologischen Ziele. Sie 
verweist auch klar auf die vorgegebenen Rahmenbedingungen aus den 
Bereichen Grundwasserschutz und Hochwasserschutz, die bei weiteren 
Untersuchungen zwingend zu berücksichtigen sind. Eine mögliche 
weitere Vertiefung der Projektskizze durch die LKW sollte von den 
Fachgremien der IRKA begleitet werden.
Verabschiedung von Regierungsrat Stefan Engler
Auf Grund des Ausscheidens von Regierungsrat Stefan Engler mit 
Jahresende aus der Regierung des Kantons Graubünden wurde dieser von 
Landesrat Erich Schwärzler aus der Kommission verabschiedet. 
Landesrat Schwärzler würdigte die langjährige, engagierte Mitarbeit 
von Regierungsrat Engler und betonte vor allem sein Engagement für 
die gemeinsame Zusammenarbeit im Alpenrheintal.
Factbox
Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes 
Vorarlberg und der Kantone Graubünden und St. Gallen verfolgen im 
Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Alpenrhein" vom Dezember 1998 
als übergeordnetes Ziel eine "sichere und nachhaltige Entwicklung zum
gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebietes, insbesondere die 
Gewährleistung der Hochwassersicherheit, die sparsame und 
umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen und die Erhaltung 
und Mehrung der Naturwerte".
Mitglieder der IRKA sind Landesrat Erich Schwärzler in Vertretung 
von Landeshauptmann Herbert Sausgruber (Vorarlberg, Vorsitzender), 
Regierungspräsident Willi Haag (Kanton St. Gallen), Regierungsrätin 
Renate Müssner (Fürstentum Liechtenstein) und Regierungsrat Stefan 
Engler (Kanton Graubünden). Seitens der IRR nehmen der Vertreter der 
Republik Österreich, Heinz Stiefelmeyer, und der Vertreter der 
Schweiz, Hanspeter Willi (BAFU), an den IRKA-Sitzungen teil.
Weitere Informationen über die IRKA und ihre Aktivitäten sind auf 
der Homepage www.alpenrhein.net verfügbar.

Kontakt:

Koordinationsgruppe IRKA
Thomas Blank, Vorsitzender
T +43 664 62 553 31
thomas.blank@vorarlberg.at