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pafl: Beiträge an mehrere Projekte in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo im Rahmen der internationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe

14.12.2010 – 15:56 

Vaduz (ots) -

Vaduz, 14. Dezember (pafl) - Die Regierung hat in
ihrer Sitzung vom Dienstag, 14. Dezember, für das kommende Jahr 
Mittel von rund 650'000 Franken für die internationale Flüchtlings- 
und Migrationshilfe bewilligt. Eine Delegation des Ausländer- und 
Passamts nutzte in der vergangenen Woche die Gelegenheit, einen Teil 
der Projekte in Augenschein zu nehmen.
Unterstützt werden mit den Geldern aus Liechtenstein vier Projekte
der Caritas Schweiz in Bosnien und Herzegowina sowie eines im Kosovo.
Sie dienen der Friedensförderung und der Integration ethnischer 
Minderheiten, dem Kampf gegen Menschen- und im Speziellen 
Frauenhandel sowie der Verminderung der Migration. Die Projekte sind 
auf zwei bis drei Jahre ausgelegt und werden von Liechtenstein zum 
Teil bereits seit zwei bzw. drei Jahren begleitet und unterstützt.
So investiert Liechtenstein im kommenden Jahr rund 127'000 Franken
in die Friedensförderung in multi-ethnischen Gemeinschaften in der 
Region um Srebenica, wo der Bürgerkrieg in den 1990er-Jahren schwere 
Zerstörungen verursacht und die ansässigen Volksgruppen entzweit hat.
Das Projekt dient dem Wiederaufbau sowie der Zusammenführung 
einheimischer wie vertriebener bosnischer Serben und bosnischer 
Muslime. Unter dem Titel "Aktive Bürger" führten die 
Projektverantwortlichen aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen am 
vergangenen Donnerstag und Freitag die Abschlusskonferenz der zweiten
Projektphase im nahe Sarajewo gelegenen Skigebiet Jahorina durch. 
Liechtenstein als Geldgeber war dabei vertreten durch Hans Peter 
Walch, Leiter des Ausländer- und Passamts, sowie Heribert Beck, 
Leiter der für die internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe 
zuständigen Abteilung Asyl. Die Projektmitarbeiter aus den einzelnen 
Dörfern präsentierten dabei ihr persönliches Engagement für die 
Verbesserung der lokalen Infrastruktur - beispielsweise beim Bau von 
Wartehäuschen an Bushaltestellen, beim Erstellen von 
Strassenbeleuchtungen zur Verbesserung der Sicherheit für Fussgänger 
und Radfahrer oder beim Bau einer Brücke über einen Bach. Die Mittel 
aus Liechtenstein sollen dazu beitragen, dass das Projekt "Aktive 
Bürger" auch in den kommenden Jahren fortgesetzt und auf weitere 
Gemeinden ausgeweitet werden kann.
Weitere 65'000 Franken aus Liechtenstein sollen dazu beitragen, 
einerseits die Bewusstseinsbildung im Kampf gegen den Menschen- und 
Frauenhandel zu fördern sowie diesem andererseits durch verbesserte 
Einkommensmöglichkeiten der Bevölkerung zu begegnen. 30'000 Franken 
gehen an ein Jugendheim in der Stadt Ljubija. Mit dem Beitrag soll 
gewährleistet werden, dass eine grosse Zahl junger Menschen aus der 
Stadt von zahlreichen Lernhilfen und Freizeitaktivitäten profitieren 
kann. Die Liechtensteiner Unterstützung leistet damit ihren Beitrag, 
die Infrastruktur der verarmten Stadt zu verbessern und die 
Abwanderung junger Familien zu vermindern.
Ebenfalls der Verminderung der Abwanderung dient ein Projekt der 
Caritas Schweiz, bei dem in der Landwirtschaft tätigen Familien durch
Kleinkredite ein Einkommen aus der Beerenproduktion gesichert wird. 
Liechtenstein steuert für das kommende Jahr 250'000 Franken bei. "Die
Beerenproduktion stellt sicher, dass die teilnehmenden Familien 
bereits nach anderthalb Jahren ein erstes Einkommen aus ihren 
Pflanzen generieren können. Das Projekt kommt dementsprechend gut an 
und der Beitrag aus Liechtenstein sichert eine Ausweitung auf viele 
zusätzliche Familien", sagte Hemo Jusoviv, Verantwortlicher für die 
landwirtschaftlichen Projekte der Caritas Schweiz in 
Bosnien-Herzegowina, gegenüber der Liechtensteiner Delegation.
140'000 Euro gehen an ein Infrastruktur- und Umsiedlungs-Projekt 
in Gjakova (Kosovo). Dort leben rund 700 Angehörige ethnischer 
Minderheiten aus 135 Familien unter prekären Verhältnissen auf und 
neben einer Müllhalde. Zu diesen problematischen hygienischen 
Verhältnissen hinzu kommen ungenügende Einschulungsmöglichkeiten und 
fehlende Ausbildungsmöglichkeiten. Mit der Unterstützung 
Liechtensteins, der Schweiz, Österreichs sowie nationaler Ministerien
sollen auf einer kommunalen Parzelle 120 Häuser gebaut und Hygiene- 
und Einschulungsmassnahmen durchgeführt werden.

Kontakt:

Ausländer- und Passamt
Heribert Beck, Leiter Abteilung Asyl
T +423 236 61 54