Fürstentum Liechtenstein
pafl: Abschlussbericht zur Suchtpräventionskampagne "DU sescht wia!"
Vaduz (ots) -
Vaduz, 4. Februar (pafl) - Der vorliegende Bericht evaluiert die im Jahr 2009 zu Ende gegangene Suchtpräventionskampagne und die Programme, die aus ihr hervorgegangen sind. Das wichtigste Ergebnis stellt dar, dass die Kampagne "DU sescht wia!" auf Dauer weitergeführt wird.
Liechtenstein verfügt über ein breites Präventionsangebot, das sich vornehmlich an Jugendliche richtet. Mit "Freelance" werden Schülerinnen und Schüler mit speziellen Unterrichtsmodulen bezüglich der Gefahren eines übermässigen Alkoholkonsums sowie des Tabak- und Cannabisgebrauchs sensibilisiert. Die Programme "smartconnection" und "KENNiDI" zielen auf Abstinenz oder einen unbedenklichen, das heisst geringen bis moderaten Alkoholkonsum ab. Mithilfe von "Experiment Nichtrauchen" sollen Kinder und Jugendliche, die nicht rauchen, darin bestärkt werden, und jene, die Tabakwaren konsumieren, zu einer Einstellungs- und Verhaltensänderung bewegt werden. Das jüngste Präventionsprogramm wurde letztes Jahr für den Bereich "Neue Medien" mit dem Namen "Gateway" lanciert, nachdem sich gezeigt hatte, dass es klaren Handlungsbedarf gibt. Durch "Gateway" soll ein gesundheitsverträglicher Internetgebrauch gefördert und Abhängigkeiten (Internet-, Spielsucht) vorbeugt werden.
Vor Beginn der Suchtpräventionskampagne wurde die Verbreitung des Alkohol-, Tabak-, Medikamentenkonsums und anderer Substanzen unter Minderjährigen und jungen Erwachsenen wissenschaftlich untersucht. Diese Ergebnisse stellten die Grundlage für die Zielsetzungen der Suchtpräventionskampagne dar. Um die Wirkung dieser Kampagne messen zu können, ist nun die Durchführung einer Nachuntersuchung geplant. Diese wird durch die Teilnahme an ESPAD (The European School Study Survey Project on Alcohol and other Drugs) erfolgen. Bei ESPAD handelt es sich um eine europaweit durchgeführt Studie, an der Liechtenstein 2011 erstmals und nachfolgend periodisch in vierjährigem Abstand teilnehmen wird. Dies soll ermöglichen, dass hinkünftig Veränderungen, Entwicklungen und Problematiken frühzeitig erkannt werden, sodass Suchtexperten, Lehrer, Jugendarbeiter, Schulsozialarbeiter und Eltern informiert werden und dadurch rechtzeitig reagieren können.
Die Schwerpunkte von "DU sescht wia!" liegen aktuell in der Weiterführung der Präventionsarbeit im Bereich der legalen Substanzen (Alkohol, Tabak, Medikamente). Neu ist, dass Cannabis in den Fokus der Präventionsarbeit aufgenommen wurde, da hier der Problemkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Sorge bereitet. Weiters wird Präventionsarbeit im Bereich der neuen Medien in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Selbstverständlich muss sich die Präventionsarbeit mit den Jugendlichen selbst beschäftigen. Neben Programmen für Jugendliche gibt es auch gute Präventionsansätze, die auf Kinder zugeschnitten sind. Darüber hinaus sollten Eltern in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt werden, was unter anderem durch die Schaffung eines flächendeckenden Angebots von Elternkursen erreicht werden soll.
Kontakt:
Amt für Soziale Dienste
Esther Kocsis, Beauftragte für Suchtfragen
T +423 236 72 68