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pafl: Integrationskonzept vorgestellt

14.03.2011 – 11:15 

Vaduz (ots/pafl) -

Integration ist eine strategische Herausforderung für das Land Liechtenstein. Ziel der Integration ist das Zusammenleben der liechtensteinischen und ausländischen Bevölkerung auf der Grundlage verfassungsmässiger Werte wie gegenseitige Achtung und Toleranz. "Dazu braucht es die Bereitschaft der ausländischen ebenso wie die Offenheit der einheimischen Bevölkerung. Um diesem gesetzlichen Auftrag konkrete Formen zu geben, hat die Regierung deshalb erstmals ein Integrationskonzept inklusive Massnahmenplan für das Land Liechtenstein verabschiedet", betonte Regierungsrat Hugo Quaderer.

Integrationskonzept "Liechtenstein - Stärke durch Vielfalt"

Im Dezember 2010 hat die Regierung mit dem Titel "Liechtenstein - Stärke durch Vielfalt" das Integrationskonzept und den Massnahmenplan 2011 bis 2013 verabschiedet. Damit liegen für die Integrationsaktivitäten nun verbindliche Rahmenbedingungen vor.

Das Konzept enthält als Grundlage fünf integrationspolitische Leitgedanken:

- Liechtenstein bringt das Potenzial der hier lebenden Menschen zur Entfaltung und nutzt es; - Liechtenstein schätzt Vielfalt und fördert sie ganz gezielt; - Liechtenstein positioniert sich als "interkulturelles Land", das allen Menschen Teilhabe ermöglicht; - Liechtenstein ist ein Land, mit dem sich die dort lebenden Menschen intensiv und stolz identifizieren; - Liechtenstein fördert die Mehrsprachigkeit aktiv.

Bewusstsein für Integration schaffen

Zur Umsetzung des Integrationskonzeptes sind verschiedene Massnahmen in einem Massnahmenplan zusammengefasst. Gestartet wird die Umsetzung des Integrationskonzeptes am 15. März 2011 mit der Kampagne "Liechtenstein braucht beide". "Die neue Kampagne verfolgt das Ziel, möglichst vielen Menschen in Liechtenstein die Botschaft zu vermitteln, dass die Stärke in der Vielfalt liegt. Um das Land weiter zu entwickeln, braucht es alle Menschen, die in Liechtenstein leben. Dazu gehört aber auch Mut zur Offenheit und die Bereitschaft, aktiv mitzumachen", erläuterte Regierungsrat Hugo Quaderer.

Bewusstseinsbildend soll auch die Herausgabe des ersten liechtensteinischen Integrationskalenders 2011 wirken.

Informationsplattform zu Integrationsfragen

Mit dem Internetauftritt www.integration.li wurde eine Informationsplattform geschaffen, die breit zur Thematik Integration informiert und auch als Diskussionsplattform genutzt werden kann. Sie stellt nicht nur die offiziellen und privaten Akteure der Integration vor, sondern informiert über gesetzliche Bestimmungen, über Sprachkurse ebenso wie über Staatskunde, gibt Eltern Tipps oder informiert über das Schulsystem.

Vortragsreihe zum Integrationskonzept

Als weitere Umsetzungsmassnahme startet am 28. März 2011 die Vortragsreihe "Liechtenstein - Stärke durch Vielfalt", die einige zentrale Themen des Integrationskonzeptes aufnimmt. In Zusammenarbeit mit dem Liechtenstein-Institut werden an sechs Abenden in einem Vortrag und einem guten Praxisbeispiel wichtige Themen beleuchtet und diskutiert. Der siebte Abend am 4. Juli 2011 dient der Rückschau und Synthese sowie einem Ausblick. Das genaue Programm findet sich auf www.integration.li.

Eltern zur Frühförderung ermutigen

Der Elternratgeber "Sprich mit mir und hör mir zu!" als weitere Massnahme zur Umsetzung des Integrationskonzeptes wendet sich direkt an die Eltern. Auf einfache Weise wird aufgezeigt, wie sie ihre Kinder beim Sprechenlernen unterstützen können. Die Broschüre liegt in folgenden Sprachen auf: deutsch, türkisch, spanisch, portugiesisch, englisch und serbokroatisch. Eine italiensche Fassung ist in Arbeit. Die Broschüre soll gemeinsam mit wichtigen Akteuren und Migrantenorganisationen zu den Eltern gebracht werden.

Erste Integrationskonferenz im April

Eine der Forderungen im Integrationskonzept ist der regelmässige Austausch zwischen Personen aus der aufnehmenden und der zuwandernden Bevölkerung. Mit einer geplanten Integrationskonferenz sollen Akteure der Integration, Vertreter der Migranten und Repräsentation der öffentlichen Verwaltung auf Landes- und Gemeindeebene vereinigt werden. Die erste Integrationskonferenz, die jährlich durchgeführt werden soll, wird am 16. April 2011 in Vaduz durchgeführt. Wichtigstes Thema wird das Integrationskonzept mit dem Massnahmenplan sein. Das primäre Ziel der ersten Konferenz wird darin liegen, herauszufinden, welche Beiträge die Migrantenorganisationen zur Umsetzung einzelner Massnahmen leisten können.

Kontakt:

Ausländer- und Passamt
René Meier, Integrationsbeauftragter
T +423 236 61 69
www.integration.li