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ikr: Zukunftsorientierter Dialog zwischen Bayern und Liechtenstein

30.11.2012 – 11:43 

Vaduz (ots/ikr) -

Auf Einladung der Bayerischen Landtagsabgeordneten Georg Barfuss und Oliver Jörg nahm Regierungschef Klaus Tschütscher zusammen mit dem liechtensteinischen Botschafter S.D. Prinz Stefan sowie Vertretern der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer und des Liechtensteinischen Bankenverbandes an einem parlamentarischen Frühstück des Bayerischen Landtags teil. Das erstmals durchgeführte Treffen diente in erster Linie dazu, die bestehenden persönlichen Kontakte entsprechend zu pflegen und dabei gleichzeitig die bereits sehr gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Liechtenstein weiter auszubauen.

Regierungschef Klaus Tschütscher betonte, dass länderübergreifende Kooperationen unverzichtbare Informationsplattformen bilden. "Es gibt in verschiedenen Bereichen einige wichtige Themen für Liechtenstein, die wir offen und in gut nachbarschaftlicher Freundschaft untereinander diskutieren konnten. Deutschland ist vor den USA und Frankreich das wichtigste Exportland für Liechtenstein. Zahlreiche Liechtensteiner Unternehmen agieren in Deutschland und da speziell in Bayern in speziellen, forschungsintensiven Marktnischen und gehören zu den Weltmarktführern. Die internationale Vernetzung ist eine der entscheidenden Grundlagen des Ansehens und des Erfolges unseres Landes, und natürlich auch des Wohlstandes, den wir in unserem Lande geniessen können", so Klaus Tschütscher in München.

Grosses Zukunftspotenzial und viele Chancen

Die Vertreter des Liechtensteinischen Bankenverbandes und der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer konnten in München in den verschiedenen Gesprächen, aber auch mit einigen praktischen Beispielen aufzeigen, dass der Industrie- und Wirtschaftsstandort Liechtenstein zu den konkurrenzfähigsten in Europa zählt. Anhand der liechtensteinischen Fonds-Gesetzgebung wurden das grosse Zukunftspotenzial und die viele Chancen genau aufgezeigt. "Das Besondere und Bemerkenswerte an der liechtensteinischen Finanzplatzstrategie ist das enge Zusammenwirken von Regierung, Aufsicht und Wirtschaft, um neue Regulierungen in Europa als Marktchance zu nutzen", erläuterte Adolf Real, Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes. "Wir möchten unseren Finanzplatz künftig vermehrt als nachhaltig agierenden, stabilen und professionellen Standort im Herzen Europas positionieren. Zu einer nachhaltigen Zukunftsstrategie gehört es jedoch auch, Lösungen für die Vergangenheit zu finden und eine Brücke in die Zukunft zu bauen. Wir stehen deshalb klar ein für eine Steuerkonformitätsstrategie. Wir wollen in einem zunehmend von Transparenz geprägten Umfeld und unter Einhaltung der jeweils anwendbaren Rahmenbedingungen für eine anspruchsvolle international ausgerichtete Kundschaft massgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anzubieten", betonte Real in seiner kurzen Ansprache weiter.

Doppelbesteuerungsabkommen unterstützt vertiefte Kooperation

Josef Beck von der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer legte den Schwerpunkt auf die bereits bestehenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen Liechtenstein und Bayern und unterstrich dies eindrücklich, indem er ausführte, dass beispielsweise der Weltkonzern Hilti an seinen Standorten in Bayern fast so viele Mitarbeiter beschäftigt wie in Liechtenstein. "Umso mehr freut uns das aktuell vom deutschen Bundesrat genehmigte Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Liechtenstein. Es ist ein wichtiger Meilenstein und Voraussetzung für die angestrebte weitere Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen unserer beider Länder", so Beck weiter.

Zukunftsgerichtete Ideen konkret umsetzen

Im Rahmen des offenen Gedankenaustausches wurden vor allem die Beziehungen zwischen Liechtenstein und Bayern sowie die aktuellen nationalen und internationalen Herausforderungen in der Finanz- und Wirtschaftspolitik diskutiert. Die Politiker betonten, dass der Innovationskraft einer Region im heutigen wirtschaftlichen Umfeld und dem harten globalen Wettbewerb entscheidende Bedeutung zukommt. Die Teilnehmer des Arbeitsgespräches waren sich einig, dass die guten Bedingungen an den Arbeitsplätzen zu einer sehr hohen Arbeitszufriedenheit führen. "In Bayern und auch Liechtenstein wird nicht nur über Innovation gesprochen, sondern es werden viele zukunftsgerichtete Ideen auch wirklich konkret umgesetzt. Eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Industrie, der moderne und traditionelle Finanzplatz und ein starkes Gewerbe machen Liechtenstein zu einem bewährten und begehrten Wirtschaftspartner. Gefragt sind aktueller denn je neue Strategien, kreative Ideen und Innovationen, in der Politik wie in der Wirtschaft. Netzwerke und das Zusammenwirken von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind dafür unabdingbar, und zwar über die Landesgrenzen hinaus", betonte Regierungschef Klaus Tschütscher.

Dialog weiter pflegen

Im Anschluss an den Gedankenaustausch wurden die liechtensteinischen Gäste auch im Rahmen der Plenarsitzung offiziell von der Landtagspräsidentin Barbara Stamm begrüsst. Bereits am Vorabend hatte sich die liechtensteinische Delegation auf Einladung des Staatsministers und Leiters der Staatskanzlei, Thomas Kreuzer, mit einer kleineren Delegation verschiedener Vertreter des bayerischen Landtags zu einem Dinner getroffen.

Kontakt:

Information und Kommunikation der Regierung
Markus Amann
T +423 236 63 06