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Wohnen - eine Herausforderung für Menschen in prekären Lebensverhältnissen

27.10.2011 – 09:15 

Zürich (ots) -

Alle Menschen wohnen irgendwo - einige davon im Kanton Zürich, wo der Boden beliebt und deshalb knapp ist. Eine solidarische Gesellschaft muss Wege und Räume finden, die allen eine angemessene Wohnsituation ermöglichen, auch Armutsbetroffenen.

Mit anderen Non-Profit-Organisationen (NPOs) im Kanton Zürich - Mütterhilfe, Pro Senectute Kanton Zürich, Pro Juventute Kanton Zürich und der Stiftung Domicil - stellt Caritas Zürich fest, dass im Rahmen der Klientinnen- und Klientenberatung immer wieder ähnliche Probleme bezüglich Wohnen auftauchen. Sowohl Anfragen für Wohnvermittlung, für Unterstützung bei der Wohnungssuche als auch für Mietzins- und Mietzinsdepotübernahmen häufen sich. Adäquat auf diese gestiegenen Anfragen zu reagieren und die Hilfesuchenden in diesen Belangen zufriedenstellend zu unterstützen, stellt alle NPOs vor grosse Herausforderungen. Denn im Kanton Zürich leben rund 100'000 Menschen an der Armutsgrenze.

Prekäre Wohnverhältnisse bedeuten Stress

Wenn sich die Lebensverhältnisse ändern, muss häufig auch die Wohnsituation angepasst werden. Die Geburt eines Kindes, die Trennung von der Partnerin oder der Umzug des Partners ins Pflegeheim wirken sich auf die benötigte Zimmerzahl sowie auf das Budget aus. Auch wenn die Wohnung schlecht gegen Kälte und Lärm isoliert oder von Schimmel befallen ist, ist ein Wohnungswechsel wünschenswert. Doch die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Wohnkosten bergen ein hohes Schuldenrisiko. Eine Wohnung zu finden, welche die maximalen Mietansätze der Ergänzungsleistungen, der Sozialhilfe und des betreibungsrechtlichen Existenzminimums nicht übersteigt, ist schwierig. Wer zudem auf eine Wohnung angewiesen ist, die behindertengerecht ist, die eine kinderreiche Familie beherbergen kann, wer arbeitslos ist oder einen Migrationshintergrund hat, muss bei der Wohnungssuche mit zusätzlichen Schwierigkeiten rechnen.

Drei Massnahmen für fairen Zugang

Eine befriedigende Wohnsituation ist für alle Menschen zentral. Eine gute und stabile Wohnsituation unterstützt die soziale Integration in allen Bereichen. Caritas Zürich setzt sich darum für bezahlbare Wohnungen ein und macht sich stark für eine solidarische Gesellschaft, in der auch arme Menschen ein Dach über dem Kopf finden. Mit drei Massnahmen kann dies gelingen: Erstens befürwortet Caritas Zürich subventionierten Wohnraum, wie ihn Genossenschaften bieten. Wohnungen, die einkommensgebunden und damit für wenig Verdienende reserviert sind. Es gilt, Anreize zu schaffen, damit mehr solche Wohnungen auf den Markt kommen. Zweitens sieht Caritas Zürich in der subjektbezogenen Wohnbeihilfe eine Möglichkeit, das Hauhaltsbudget armutsbetroffener Menschen zu entlasten. Dies als kurzfristige Unterstützung, damit zu hohe Mietzinsen nicht zu Schulden führen. Drittens begrüsst Caritas Zürich ein Sozialmanagement in den Immobilienverwaltungen. Diese könnten damit Mietschulden, Fluktuationen oder Leerstände vermeiden und würden gleichzeitig armen Menschen den Zugang zum Wohnungsmarkt erleichtern.

Starke Stimme für armutsbetroffene Menschen

Die drei Massnahmen zeigen wirkungsvolle Möglichkeiten, Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zum Wohnungsmarkt zu vereinfachen und die finanzielle Belastung durch die Mietzinsen zu verringern. Damit sie weiter bearbeitet und umgesetzt werden können, braucht es eine starke Stimme. Es braucht eine Lobby für armutsbetroffene Menschen, die sich einsetzt für fairen Zugang zum Wohnungsmarkt. Caritas Zürich wird deshalb weiterhin auf die Zusammenarbeit mit anderen NPOs setzen.

Kontakt:

Ariel Leuenberger, Public Relations
Mobile: +41/78/845'24'53
E-Mail: a.leuenberger@caritas-zuerich.ch
Internet: www.caritas-zuerich.ch/armutsforum