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Offizielles Ergebnis der Fastenaktion 2002: Viele Stimmen - weniger Geld

12.09.2002 – 09:00 

Luzern (ots) -

Am 31. August ist jeweils Stichtag für den
finanziellen Erfolg der Kampagne beim Fastenopfer. Das
unbefriedigende Resultat und die Analysen der Rückmeldungen aus den
Pfarreien liessen bereits erahnen, dass der wirtschaftliche Erfolg
der diesjährigen Aktion nicht an diejenige des Vorjahres anknüpfen
kann.
Das Plakat der Aktion «Viele Stimmen - eine Welt» von Brot für
alle und Fastenopfer zeigt eine Hand, die im Begriffe steht, mit
einem Wattestäbchen ein Ohr zu reinigen. Die Darstellung hat etwas
Provozierendes, nicht nur für Ohrenärzte, die fast täglich
feststellen müssen, wie problematisch Ohrreinigungsversuche mit den
Stäbchen sein können. Aber das ist eher eine Frage der angewandten
Technik. Um technische Kommunikation ging es auch in der Aktion
„Viele Stimmen - eine Welt", ein Thema, das kontrovers aufgenommen
wurde, wie dies auch das finanzielle Resultat des Fastenopfers zeigt.
Das Ergebnis der Kampagne 2002 beläuft sich auf 15'752'012.-, das
sind 6,6 % weniger als letztes Jahr. Interessant sind die
Unterschiede in den Sprachregionen, bei denen das Tessin mit minus
21,1 % einen Fünftel weniger als im Vorjahr den grössten Rückgang
verzeichnet, in der Suisse Romande 13 % weniger Spenden eingingen und
in der Deutschschweiz der geringste Rückgang mit 5,2 % zu verzeichnen
ist. Weiter sind die Einzahlungen von Spenderinnen und Spendern über
die Agenda, Pfarrblatt-Einzahlungsscheine und den Spenden-Brief mehr
oder weniger gleich hoch geblieben, die grosse Differenz ergibt sich
aus den Pfarrei-Einzahlungen.
Eine Erklärung dafür sind sicher auch die rückläufigen
Besucherzahlen in den Kirchen. Bedeutend ausschlaggebender ist
jedoch, dass einige Pfarrei-Verantwortliche das Thema als zu
schwierig und zu abstrakt beurteilten "Was haben moderne
Kommunikationsmittel mit einem Hilfswerk zu tun?" war eine der
Rückfragen, die oft gestellt wurde.
Dass es aber auch ganz anders gehen kann, haben mehrere Pfarreien
bewiesen, die mit innovativen und attraktiven Angeboten ihr Resultat
um bis zu 30 % steigern konnten und dies nicht nur im Vergleich 2001
- 2002 sondern auch über mehrere Jahre. Dieser Einsatz und die
Kreativität der Seelsorgeteams und Eine-Welt-Gruppen in den Pfarreien
ist beachtlich und wird im Fastenopfer hoch geschätzt. Diese
Beziehung zur Basis ist eigentlich das effektive Stiftungskapital des
Fastenopfers, eine Basis, der auch in der renovierten Architektur des
Fastenopfers Rechnung getragen wird, indem das Stiftungsforum immer
noch als breite Repräsentanz der katholischen Kirche Schweiz aktiv
mitdenken soll und kann.
Auf den aktuellen Geschäftsgang des Fastenopfers hat das
unbefriedigende Resultat jedoch keinen Einfluss. Die gesprochenen
Beiträge an die Partnerorganisationen können eingehalten werden.
Strategisch wird jedoch die Mittelbeschaffung einen bedeutend
grösseren Stellenwert einnehmen müssen. Denn mit den Veränderungen in
der Kirche verändert sich auch die Spenderschaft des Fastenopfers und
diesen Realitäten muss auch im Fundraising und der Ausgestaltung der
ökumenischen Aktion Rechnung getragen werden.
Matthias Dörnenburg
Tel. +41/41/227'59'21
mailto: doernenburg@fastenopfer.ch
Susanne Blättler
Tel. +41/41/227'59'48
mailto: blaettler@fastenopfer.ch
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