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SFA: Jugendliches Rauschtrinken endet zu häufig im Spital: Neue Studie der SFA zu Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen.

23.05.2006 – 08:00 

Lausanne (ots) -

In der Schweiz werden jeden Tag drei bis vier
Jugendliche wegen Alkoholvergiftung oder Alkoholabhängigkeit im 
Spital behandelt, wobei die grosse Mehrheit der Diagnosen auf 
Alkoholvergiftung lautet. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie 
der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit 
(BAG). Die Studie macht deutlich, wie schwerwiegend die Folgen des 
Rauschtrinkens bei Jugendlichen sein können.
Täglich endet für drei bis vier Jugendliche der Alkoholmissbrauch 
im 
Krankenhaus. Im Untersuchungsjahr (2003) wurden in der Schweiz rund 
1300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 10 
und 23 Jahren wegen Alkoholvergiftung oder Alkoholabhängigkeit im 
Spital behandelt. Bei 900 von ihnen wurde eine Alkoholvergiftung 
festgestellt - in der Fachsprache "Alkoholintoxikation". Rund 400 
Jugendliche wurden wegen Alkoholabhängigkeit behandelt. Die Zahl der 
Alkoholintoxikationen steigt ab dem Alter von 14 Jahren deutlich an 
und ist bei den 18- und 19-Jährigen am höchsten. Bei den 20-Jährigen 
nimmt die Zahl der Alkoholabhängigen zu. Dass bereits so junge 
Menschen alkoholabhängig sind, ist besorgniserregend. Fachleute 
gingen bisher davon aus, dass es sehr viele Jahre braucht, um eine 
Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Sowohl von Alkoholvergiftungen 
wie auch von Alkoholabhängigkeit sind deutlich mehr junge Männer als 
junge Frauen betroffen.
Nur die Spitze des Eisbergs
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung basieren auf der 
Statistik der Schweizer Spitäler, die Personen stationär oder 
teilstationär behandelten. Sie bilden folglich nicht das ganze 
Ausmass des Problems ab. Jugendliche, die mit einer 
Alkoholvergiftung in eine ambulante Notfallaufnahme, zum Hausarzt 
oder zur Polizei gelangen, sind hier nicht erfasst. "Wir müssen 
deshalb annehmen, dass die vorliegenden Ergebnisse nur die Spitze 
des Eisbergs bilden", erklärt der Autor der Studie, Gerhard Gmel. 
"Eine wirksame Prävention muss nicht nur die Jugendlichen und die 
Eltern, sondern die ganze Gesellschaft in die Pflicht nehmen", 
fordert Michel Graf, Direktor der Stiftung SFA. "Die Einschränkung 
der Erhältlichkeit und die stärkere Besteuerung billiger 
alkoholischer Getränke sind wichtige Massnahmen, um dem 
Alkoholmissbrauch entgegenzuwirken. Das meist- konsumierte Getränk 
junger Männer ist Bier, das oft billiger zu haben ist als 
Softdrinks. Hier müssten die Politiker etwas unternehmen."
Link zur vollständigen Version der Medienmitteilung und den 
Broschüren: 
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D
Link zum Forschungsbericht:
http://www.sfa-ispa.ch/DocUpload/RR_Intoxikationen_06.pdf
Broschüren der SFA: "Achtung Rutschgefahr! Wann werden 
Suchtmittel 
ein Problem?" Broschüre für Jugendliche. "Alkohol und Rausch - 
zwischen Risiken und dem Wunsch nach Entgrenzung" , Pädagogisches 
Hilfsmittel für Lehrpersonen der Oberstufe.
Auskunft: Janine Messerli, Mediensprecherin SFA,
Tel. 021 321 29 74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch