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SNF: Bild der Forschung Mai 2010: Kombiniertes Bildgebungsverfahren verbessert Diagnose

26.05.2010 – 09:16 

Bern (ots) -

- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit  
     unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100002863 -
Risiko für Herzinfarkt besser erkennen
Verengte Herzkranzgefässe können harmlos sein, aber auch zum 
Herzinfarkt führen, wenn sie zu wenig Blut durchlassen und den 
Pumpmuskel über längere Zeit hinweg nur ungenügend mit Sauerstoff 
versorgen. Dank einem mit Hilfe von Geldern des Schweizerischen 
Nationalfonds (SNF) neu entwickelten Bildgebungsverfahren, das 
dreidimensionale Ansichten von Herzkranzgefässen mit solchen vom 
Blutfluss im Herzen kombiniert, können Ärzte jetzt die 
problematischen Verengungen identifizieren, bei denen ein 
chirurgischer Eingriff angebracht ist.
Kardiologen verwenden aufblasbare Katheter und stabilisierende 
Drahtgeflechte (so genannte Stents), um Verengungen der 
Herzkranzgefässe aufzuweiten und Herzinfarkten vorzubeugen. Zu oft 
stellt sich aber erst während des Einschiebens des Katheters heraus, 
dass keine behandlungsbedürftigen Verengungen vorliegen. Von den 
schweizweit jährlich rund 37'000 untersuchten Patienten gehen 20'000 
ohne Aufweitung nach Hause, weil sich die Früherkennung von 
Herzproblemen zu stark auf die Anatomie der Gefässe stützt und 
Informationen über deren Funktion nicht genügend berücksichtigt. Das 
verursacht nicht nur jährliche Mehrkosten im hohen zweistelligen 
Millionenbereich, sondern setzt auch alleine in der Schweiz tausende 
von Patienten während des invasiven Eingriffs einem unnötigen Risiko 
aus.
«Bei einer dreispurigen Autobahn mit wenig Verkehr führt die 
Schliessung einer Spur nicht zu Stau. Genau so können 
Gefässverengungen unproblematisch sein, wenn der Blutfluss ohnehin 
gering ist und nicht behindert wird», sagt Philipp Kaufmann, Leiter 
der kardialen Bildgebung am Universitätsspital Zürich. «Wir müssen 
also nicht nur den genauen Aufbau der Herzkranzgefässe kennen, 
sondern auch wissen, wie sie funktionieren, das heisst, wie viel Blut
durch sie fliesst.» Deshalb kombiniert Kaufmann in einem vom SNF 
unterstützten Projekt zwei unterschiedliche bildgebende Verfahren:
1) Die Computertomographie (CT) liefert dreidimensionale Bilder der 
Herzkranzgefässe und zeigt auf, wo Verengungen vorhanden sind.
2) Die Szintigraphie, für die eine schwach radioaktive Substanz in 
die Venen gespritzt wird, macht mit einer speziellen Kamera sichtbar,
wie viel Blut in welchen Teil des Herzmuskels gelangt. Die 
Szintigraphie hebt somit diejenigen Gebiete im Herz hervor, die 
unterversorgt sind und zu wenig Sauerstoff erhalten.
Wenn ein Computerprogramm die Bilder dieser beiden Verfahren 
übereinander legt und fusioniert, treten die problematischen 
Verengungen zu Tage, die zu einer ungenügenden Sauerstoffversorgung 
führen und bei denen also ein chirurgischer Eingriff angebracht ist.
Obwohl das kombinierte Bildgebungsverfahren nützliche Bilder liefert,
ist es bis jetzt noch nicht weit in die klinische Praxis 
vorgestossen, denn es setzte bisher die Patienten einer geringen, 
aber nicht unbeträchtlichen radioaktiven Strahlung aus. Mit seinem 
Team hat Kaufmann nun eine zuverlässige Methode entwickelt, um mit 
viel geringerer Strahlung an ebenso informative Bilder zu gelangen. 
Das Universitätsspital Zürich setzt diese Methode bereits in der 
täglichen Routine ein.
Der Text und das Bild (in hoher Auflösung) können auf der 
Internetseite des Schweizerischen Nationalfonds heruntergeladen 
werden unter: www.snf.ch > Medien > Bild der Forschung

Kontakt:

Prof. Dr. med. Philipp A Kaufmann
Leiter Kardiale Bildgebung
UniversitätsSpital Zürich
Rämistr. 100
CH-8091 Zürich
Tel.: +41-44-255 41 96
E-mail: pak@usz.ch