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SNF: Start des Nationalen Forschungsprogramms «Intelligente Materialien» (NFP 62)

17.06.2010 – 08:00 

Bern (ots) -

Innovation mit intelligenten Materialien
Intelligente Materialien bergen ein beträchtliches 
Innovationspotenzial, das der Schweizer Industrie künftig einen 
wichtigen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnte. Das NFP 62 wird als 
Kooperationsprogramm zwischen dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF)
und der Förderagentur für Innovation (KTI) durchgeführt. Es soll dazu
beitragen, im Bereich dieser Zukunftsmaterialien Kompetenzgruppen von
internationalem wissenschaftlichem Ruf zu etablieren.
Intelligente Materialien und Systeme verändern ihre (mechanischen,
elektrischen, magnetischen, optischen oder auch biologischen) 
Eigenschaften auf eine externe Anregung hin und kehren in den 
Ausgangszustand zurück, sobald die Anregung wegfällt. Die Natur und 
die Evolution haben eine grosse Vielfalt intelligenter Materialien 
hervorgebracht: Zum Beispiel das menschliche Auge, das sich dauernd 
an die Helligkeit oder an die Entfernung eines betrachteten 
Gegenstandes anpasst.
Wettbewerbsvorteil
Das Innovationspotenzial intelligenter Materialien ist enorm, 
insbesondere, wenn sie mit anderen Materialien zu intelligenten 
Strukturen und Systemen kombiniert werden. Die Entwicklung von 
Materialien mit neuartigen Eigenschaften und von intelligenten 
Kombinationen solcher Materialien kann der Schweizer Industrie einen 
wichtigen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dies gilt speziell für die 
Medizinaltechnik, die Pharmazie, die Uhrenindustrie, für maschinelle 
und elektrische Geräte, den Energiebereich oder auch das Baugewerbe. 
Das NFP 62 soll in diesem vielversprechenden Forschungsgebiet 
wichtige Impulse setzen.
Kooperation zwischen dem SNF und der KTI
Das NFP 62 ist auch - und das ist neu - ein Kooperationsprogramm 
zwischen dem SNF und der KTI: Diese Kooperation soll nicht nur die 
wissenschaftliche Exzellenz durch die Einrichtung von 
Kompetenzgruppen mit internationalem Ruf und die Zusammenarbeit 
zwischen den verschiedenen Schweizer Forschungsinstitutionen fördern,
sondern sich auch durch ihr Potenzial für eine industrielle Nutzung 
intelligenter Materialien und ihrer Anwendungen auszeichnen. Noch 
werden vom NFP 62 keine direkt marktfähigen Produkte erwartet. Die 
verschiedenen Projekte sollen jedoch die Grundlagen für 
anschliessende KTI-Projekte schaffen, die dann in Zusammenarbeit mit 
interessierten Unternehmen durchgeführt werden.
Das NFP 62 umfasst 21 Projekte, die auf vier Module aufgeteilt 
sind. Die ersten drei Module befassen sich mit Materialien, die:
- die Übertragung von Kräften unter dem Einfluss elektrischer oder 
magnetischer Felder adaptieren;
- auf Anregungen mit einer Änderung ihrer Struktur reagieren, die 
ihnen neue mikroskopische Eigenschaften verleiht;
- einen Wirkstoff in ein bestimmtes Organ oder Gewebe transportieren,
wo schliesslich dessen Abgabe aufgrund eines externen Signals 
ausgelöst wird.
Dabei geht es unter anderem um superelastische verformbare 
chirurgische Werkzeuge, künstliche Muskeln, Katalysatoren, für die 
nur sehr wenig Edelmetall gebraucht wird, ein Gerät zur 
Blutzuckerbestimmung durch die Haut oder auch Trägersubstanzen für 
die lokale Verabreichung von Medikamenten zur Erweiterung verengter 
Herzkranzgefässe.
Das vierte Modul konzentriert sich auf innovative Konzepte, deren 
Erfolg ungewiss ist, potenziell aber viel auslösen kann.
Startschuss in verschiedenen Institutionen
Zu den akademischen Institutionen, in denen an Projekten des NFP 62 
gearbeitet wird, zählen die Empa (6), die ETH Lausanne (4) und die 
ETH Zürich (1), die Fachhochschule Nordwestschweiz (1), die 
Universitätsspitäler Basel (1), Genf (1) und Zürich (1) sowie die 
Universitäten Basel (2), Freiburg (2), Genf (1), und Zürich (1). Das 
NFP 62 verfügt über 11 Millionen Franken. Die Forschungsarbeiten 
haben 2010 begonnen und dauern bis 2015.
Interessierte können einen elektronischen Newsletter abonnieren, 
der sie regelmässig über die Fortschritte der verschiedenen Projekte 
informiert. Anmeldung unter http://www.nfp62.ch.
Darüber hinaus findet sich auf der Website des NFP 62 ein 
schriftliches Porträt des NFP 62. Dieses Porträt kann auch beim SNF 
bestellt werden.
Zu diesem Thema:
www.nfp62.ch -> Publikationen -> Porträt des Programms
Download:
Detaillierte Liste der Projekte unter: www.nfp62.ch > D > Projekte
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Internetseite des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: www.snf.ch > Medien > 
Medienmitteilungen

Kontakt:

Prof. em. Dr. Louis Schlapbach
Präsident der Leitungsgruppe
Tel.: +41 79 337 33 60
E-Mail: louis.schlapbach@me.com

Dr. Stefan Husi
Programmkoordinator
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung
Wildhainweg 3
CH-3001 Bern
Tel.: +41 31 308 22 22
E-Mail: shusi@snf.ch

Dr. Niklaus Bühler
Leiter Wissens- und Technologietransfer des NFP 62
Route du Pâquier 8
CH-1723 Marly
Tel.: +41 79 304 00 42
E-Mail: niklaus.buehler@sl.ethz.ch