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SGB/USS: Bundesrat beschliesst massive Mehrkosten für Kranke

06.06.2003 – 11:38 

Bern (ots) -

Obwohl sich im Vernehmlassungsverfahren ein Mehrheit
gegen die Erhöhung der Kostenbeteiligung ausgesprochen hat, will der 
Bundesrat die Grundfranchise bei der Krankenversicherung auf 300 
Franken und den Selbstbehalt auf 700 Franken erhöhen. Damit werden 
nicht nur die Versicherten mit immer höheren und unsozialen 
Krankenkassenprämien belastet, sondern auch die Kranken mit höheren 
Selbstbeteiligungen bestraft. Unter dem Strich bedeutet der 
Beschluss des Bundesrates, dass die Leistungen der Krankenkassen 
trotz höherer Prämien gekürzt werden. Leidtragende sind in erster 
Linie die Versicherten mit niedrigem Einkommen, die die höhere 
Selbstbeteiligung am stärksten spüren werden.
Der Bundesrat geht mit seiner Politik der höheren Selbstbeteiligung 
einen falschen Weg. Er setzt voraus, dass die Versicherten durch ihr 
Verhalten einen Einfluss aus die Gesundheitskosten ausüben könnten. 
Das ist aber nur in sehr geringem Mass möglich. Über den Umfang der 
medizinischen Leistung im Krankheitsfall entscheiden Arzt und Spital 
und kaum der Patient. Die Heraufsetzung der Selbstbeteiligung führt 
vielmehr zu insgesamt höheren Gesundheitskosten: Viele Kranke mit 
niedrigem Einkommen werden aus Kostengründen den Arztbesuch 
hinauszögern und so ihre Krankheit verschlimmern – und die 
Behandlungskosten verteuern.
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Auskunft:
Colette Nova, Tel. 079 428 05 90
Pietro Cavadini, Tel. 079 353 01 56