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(SGB) Bundesrat und Parlament wollen Arbeit rund um die Uhr

22.11.2004 – 11:53 

Bern (ots) -

Kaum ist die Referendumskampagne gegen die Einführung
der Sonntagsarbeit angelaufen, fällt die Kommission für Wirtschaft 
und Abgaben des Nationalrates den nächsten Entscheid zum Abbau des 
Arbeitnehmerschutzes in der Schweiz. Sie unterstützt die Motion des 
Ständerates für die Erweiterung der Beschäftigungsmöglichkeiten am 
Sonntag und die parlamentarische Initiative Wasserfallen für vier 
generelle Verkaufssonntage.
Die Salamitaktik von Bundesrat und Parlament ist skandalös, aber 
immerhin ehrlich. Sie bestätigt die Befürchtungen der Gewerkschaften 
und der Kirchen, dass es bei der durch ein Referendum bekämpften 
Änderung des Arbeitsgesetzes nicht um Sonntagsverkäufe in Bahnhöfen, 
sondern um die Einführung der generellen Sonntagsarbeit geht. Der 
Dominoeffekt ist offensichtlich: Zuerst müssen Arbeitnehmende in 
Versicherungen, Fachmärkten, im Autohandel oder Hausdienst auf 
Bahnhofsarealen am Sonntag arbeiten, dann rund um die Bahnhöfe und 
dann überall.
Das Referendum ist deshalb die einzige richtige Antwort auf die 
Demontage des Arbeitnehmerschutzes in der Schweiz. Bereits 1996 
wurde eine einseitige Revision des Arbeitsgesetzes massiv abgelehnt. 
Mit der Salamitaktik zur Sonntagsarbeit, aber auch mit der Senkung 
des Jugendschutzalters, zeigen Bundesrat und Parlament unverfroren, 
dass sie ein kurzes Gedächtnis haben.
Auskunft
Regula Rytz, Tel. 079-353 86 38
Pietro Cavadini, Tel. 079-353 11 06