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Bevölkerung will keine liberalisierte und privatisierte Post: SGB ist entschieden gegen die weitere Postliberalisierung

21.09.2007 – 15:11 

Bern (ots) -

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) lehnt die
vollständige Liberalisierung der Post entschieden ab. Der Bundesrat 
ist kurz vor den Wahlen dem unbegründeten Druck von economiesuisse, 
SVP und FDP erlegen. Der SGB ist überzeugt, dass das Schweizer Volk 
weder Postliberalisierung noch Privatisierung will. Vergleichbare 
Abstimmungen haben gezeigt, dass es die Versorgungssicherheit und 
anständige Löhne nicht aufs Spiel setzen will.
Die sprichwörtliche Qualität, Pünktlichkeit und rasche 
Erreichbarkeit der Poststellen darf nicht noch mehr gefährdet 
werden. Dies ist nur mit einem gesetzlich klar formulierten 
Leistungsumfang und branchenweit guten Arbeitsbedingungen 
gewährleistet. Deshalb lehnt der SGB jede Marktöffnung unterhalb des 
100 Gramm-Limits ab, solang nicht gleichzeitig ein guter 
Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die ganze Branche schlechte 
Arbeitsbedingungen, Lohn- und Sozialdumping verhindert. Ein Blick 
ins liberalisierte Ausland zeigt, dass der sogenannte Wettbewerb 
hauptsächlich zu Lasten der Post- und Kurierangestellten 
stattfindet. Das ist für die Gewerkschaften und die Schweizer 
Bevölkerung nicht annehmbar.
Der SGB wird die vom Bundesrat angekündigte Gesetzesrevision genau 
analysieren und seine Forderungen detailliert formulieren. Bereits 
heute ist klar: Er lehnt die volle Liberalisierung sowie die 
Privatisierung oder gar einen Börsengang der Post entschieden ab. 
Parallele kapitalintensive Infrastrukturnetze sind ineffizient und 
treiben die Preise hoch. Die flächendeckende und qualitativ 
einwandfreie Versorgungssicherheit mit Postdiensten wird gefährdet. 
Nur ein branchenweiter GAV bietet Garantie gegen sozial und 
ökonomisch katastrophales Lohndumping. Die demokratischen Rechte des 
Volks sind mit dem Referendum zu respektieren.
Auskunft
Rolf Zimmermann, Tel. 031-377 01 21 oder 079-756 89 50