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Lohnsenkungen - Gift für Konjunktur Franken abwerten und Strompreise senken

12.08.2009 – 14:20 

Bern (ots) -

Die vom Management von Alu Menziken und Rieter
verordneten Lohnsenkungen sind ein Schlag ins Gesicht der betroffenen
Mitarbeiter. In den guten Jahren mussten sie zuschauen, wie die 
Aktionäre und Topmanager die Erträge abkassierten; in den schlechten 
Zeiten nun sollen sie finanzielle Opfer bringen müssen.
Lohnsenkungen sind Gift für die Konjunktur. Bisher wurde die 
Schweizer Binnenwirtschaft nur deshalb weitgehend von der Rezession 
verschont, weil die Löhne gestiegen sind. Wird nun bei den Löhnen 
gespart, wird der Schweizer Wirtschaft 2010 die Kaufkraft fehlen. Die
Folge ist eine massive Rezession nicht nur im Export, sondern auch in
der Binnenwirtschaft.
Wenn die Exporteure Probleme mit den Kosten haben, so müssen diese 
über eine Abwertung des Frankens und eine Senkung der Strompreise 
gelöst werden. Die Personalkosten machen je nach Branche nur 18 bis 
25% der Gesamtkosten aus. Werden die Löhne um 10% gesenkt, sinken die
Kosten deshalb nur um rund 2%. Die gleiche Kostenwirkung hat eine 
Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro um blosse 3 Rappen. Wenn 
die Nationalbank den Franken gegenüber dem Euro um diesen Betrag 
drückt, sind die Produkte der Schweizer Firmen im Ausland um 2% 
billiger. Das ist generell gut für die Konjunktur. Eine 
Frankenabwertung hilft allen Firmen. Die Exporteure können billiger 
anbieten und die für das Inland ausgerichteten Firmen können mehr 
verkaufen, weil ausländische Produkte etwas teurer werden.
Die Strompreise sind bei vielen Grossfirmen wegen der Öffnung des 
Strommarktes um 20% oder mehr gestiegen. In zahlreichen Firmen 
(Metall-/Papierindustrie) macht der Strom 5% oder mehr der 
Gesamtkosten aus. Damit diese tiefere Kosten haben, müssen die 
Strompreise wieder auf das frühere Niveau gesenkt werden, indem 
Bundesrat und Parlament die Marktöffnung rückgängig machen. Die 
Gesamtkosten sinken dadurch um 1 bis 2% - also um so viel, wie eine 
10-%ige Lohnsenkung bewirken würde.

Kontakt:

Schweizerischer Gewerkschaftsbund
Auskünfte: Daniel Lampart, 079 / 205 69 11