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Tag der Epilepsie: Neues zur Epilepsiechirurgie

07.10.2005 – 10:58 

Zürich (ots) -

Reparatur von Hirnzellen, Behandlung durch
elektrische Stimulation, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der
Neuropsychologie und der Neurophysiologie: Diese Themen aus der
aktuellen Epilepsieforschung standen im Mittelpunkt eines von der
Epilepsie-Liga organisierten Anlasses in Zürich.
Am 6. Oktober stellten im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich
fünf Forscher auf dem Gebiet der Epileptologie die Ergebnisse ihrer
neusten Studien vor. Der von der Epilepsie-Liga zum diesjährigen Tag
der Epilepsie organisierte öffentliche Anlass gab
Epilepsiebetroffenen neue Hoffnung und liess Fachleute aufhorchen.
Hennric Jokeit vom Schweizerischen Epilepsie-Zentrum in Zürich,
erläuterte bildgebende Methoden zur neuropsychologischen
Diagnosestellung bei Patienten mit Temporallappenepilepsie. Die
Darstellung von Spracharealen oder motorischen Zentren im Gehirn ist
ein wichtiges Hilfsmittel bei der Klärung der Frage, ob eine
Epilepsie operativ behandelt werden kann oder nicht. Sein Kollege
Thomas Grunwald beschrieb, wie die vor einem epilepsiechirurgischen
Eingriff durchgeführten Untersuchungen neue Erkenntnisse über die
Funktionsweise des Gedächtnisses liefern können.
Hoffnung für Betroffene
In Lausanne befasst sich ein Forschungsteam mit der
Transplantation von Hirnzellen beim ausgewachsenen Affen. Dabei
werden gesunde Zellen entnommen, eingefärbt und in einem gesunden und
in einem kranken Hirnareal des gleichen Affen wieder eingesetzt. Im
kranken Hirnareal nisten sich die gesunden Zellen nicht nur ein,
sondern sie breiten sich sogar aus. Dieses Ergebnis ist viel
versprechend, denn vielleicht lassen sich in Zukunft beschädigte
Hirnzellen beim Menschen durch Einsetzen seiner eigenen gesunden
Hirnzellen sozusagen reparieren. Darüber sprach Jean-François Brunet,
Centre Hospitalier Universitaire Vaud CHUV, während sein Kollege
Claudio Pollo berichtete, dass die elektrische Stimulation bestimmter
Gehirnstrukturen möglicherweise zu einer Anfallsreduktion führt, was
für eine ganz bestimmte Gruppe von Patienten mit schwer behandelbarer
Epilepsie zur Therapie der Wahl werden könnte. Heinz Gregor Wieser
vom Universitätsspital Zürich stellte schliesslich in Stellvertretung
der Preisträgerin Susanne Müller deren Studie über die mögliche
Verhinderung der Schädigung von Hirnzellen durch grosse epileptische
Anfälle vor, welche die Epilepsie-Liga mit einem Beitrag unterstützt.

Kontakt:

Epilepsie-Liga
Seefeldstrasse 84
Postfach 1084
8034 Zürich
Tel. +41/43/488'67'77
E-Mail: info@epi.ch