Epilepsie-Liga
Tag der Epilepsie: Neues zur Epilepsiechirurgie
Zürich (ots) -
Reparatur von Hirnzellen, Behandlung durch elektrische Stimulation, neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Neuropsychologie und der Neurophysiologie: Diese Themen aus der aktuellen Epilepsieforschung standen im Mittelpunkt eines von der Epilepsie-Liga organisierten Anlasses in Zürich.
Am 6. Oktober stellten im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich fünf Forscher auf dem Gebiet der Epileptologie die Ergebnisse ihrer neusten Studien vor. Der von der Epilepsie-Liga zum diesjährigen Tag der Epilepsie organisierte öffentliche Anlass gab Epilepsiebetroffenen neue Hoffnung und liess Fachleute aufhorchen. Hennric Jokeit vom Schweizerischen Epilepsie-Zentrum in Zürich, erläuterte bildgebende Methoden zur neuropsychologischen Diagnosestellung bei Patienten mit Temporallappenepilepsie. Die Darstellung von Spracharealen oder motorischen Zentren im Gehirn ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Klärung der Frage, ob eine Epilepsie operativ behandelt werden kann oder nicht. Sein Kollege Thomas Grunwald beschrieb, wie die vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff durchgeführten Untersuchungen neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gedächtnisses liefern können.
Hoffnung für Betroffene
In Lausanne befasst sich ein Forschungsteam mit der Transplantation von Hirnzellen beim ausgewachsenen Affen. Dabei werden gesunde Zellen entnommen, eingefärbt und in einem gesunden und in einem kranken Hirnareal des gleichen Affen wieder eingesetzt. Im kranken Hirnareal nisten sich die gesunden Zellen nicht nur ein, sondern sie breiten sich sogar aus. Dieses Ergebnis ist viel versprechend, denn vielleicht lassen sich in Zukunft beschädigte Hirnzellen beim Menschen durch Einsetzen seiner eigenen gesunden Hirnzellen sozusagen reparieren. Darüber sprach Jean-François Brunet, Centre Hospitalier Universitaire Vaud CHUV, während sein Kollege Claudio Pollo berichtete, dass die elektrische Stimulation bestimmter Gehirnstrukturen möglicherweise zu einer Anfallsreduktion führt, was für eine ganz bestimmte Gruppe von Patienten mit schwer behandelbarer Epilepsie zur Therapie der Wahl werden könnte. Heinz Gregor Wieser vom Universitätsspital Zürich stellte schliesslich in Stellvertretung der Preisträgerin Susanne Müller deren Studie über die mögliche Verhinderung der Schädigung von Hirnzellen durch grosse epileptische Anfälle vor, welche die Epilepsie-Liga mit einem Beitrag unterstützt.
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