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Kaum von Novartis abgespalten, baut Elanco in Basel still und leise 48 Stellen ab

23.03.2017 – 10:22 

Zürich (ots) -

Beim von der Novartis an den Elanco-Konzern übergegangenen Teil "Tiermedizin" werden schon nach zwei Jahren 48 von 260 Stellen abgebaut. So haben sich das die Mitarbeitenden nicht vorgestellt! Die Tiermedizin-Division des Pharmakonzerns "Eli Lilly" mit Sitz in Indiana schreibt schwarze Zahlen und ist erfolgreich. Trotzdem sollen nun in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Elanco in Basel 48 Stellen abgebaut werden. Dies, nachdem vor rund einem Jahr das Forschungszentrum im freiburgischen St-Aubin geschlossen wurde und rund 80 Stellen aufgehoben wurden. Als Grund für den erneuten Stellenabbau wird eine angestrebte Kostenverbesserung genannt. Der im letzten September mit neuen Vorstellungen an die Schalthebel getretene CEO von Eli Lilly, Dave Ricks, will erkannt haben, dass das Wachstum der Elanco mit 4% unter das Wachstum der Branche von 6% zu liegen kommt. Noch vor knapp elf Monaten sagte der CEO der Elanco gegenüber der Basler Zeitung, Basel als zweitgrösster Forschungsstandort mit heute rund 300 Beschäftigten sei sehr bedeutend für die Zukunft von Elanco. Der grosse Life-Sciences-Cluster in der Region stelle auch für Elanco einen grossen Talentpool dar, den man noch verstärkt nutzen wolle. Gegenwärtig würden die Forschungslabors in Basel modernisiert. Die Kapazität würde um einen Viertel erhöht. Titel des Berichts: Wir wollen in Basel ausbauen." Nun soll das alles Makulatur sein. Zwei der Cashcows des Unternehmens wurden in Basel entwickelt: Milbemax sowie Fortektor. Den Angestellten Schweiz stellen sich folgende Fragen: Wie soll bei Elanco mit einer geschwächten Crew das Wachstum verbessert werden? Wie kann mit einer solch kurzsichtigen Politik Qualitätsforschung betrieben werden? Wie soll der wachsende Markt mit weniger Mitarbeitern und weniger Forschungsprojekten abgedeckt werden? Für die Angestellten von Elanco ist der Entscheid ein harter Schlag. Kaum sind sie übernommen worden und sind nicht mehr unter dem Schutz des ziemlich guten Sozialplans der Novartis, findet die erste Massenentlassung statt. Die ersten Kündigungen sollten noch diesen Monat erfolgen. Es stimmt die Angestellten Schweiz nachdenklich, dass inzwischen auch erfolgreiche Sparten wie die Pharmazie zur Ader gelassen werden und dass einmal mehr in der Forschung und Entwicklung abgebaut werden soll. Die Angestellten Schweiz fordern von der Konzernleitung ein Überdenken der kurzsichtigen Strategie. Sie muss gut aufpassen, dass sie das Vertrauen der Angestellten in die Konzernstrategie nicht verliert. Es gibt in der Schweiz nämlich einige Pharmaunternehmen, die tüchtige Forschungsmitarbeitende händeringend suchen. Ausserdem muss mit Hochdruck an Lösungen für die betroffenen, z.T. sehr langjährigen älteren Mitarbeitenden gesucht werden. Dabei müssen die Interessen der Mitarbeitenden in jedem Fall vor denjenigen des Konzerns stehen.

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