Logo Presseportal

Vollversion Presseportal


Media Service: UBS: Ein deutscher Kunde packt aus

02.02.2010 – 16:00 

Zürich (ots) -

Im Streit um Daten deutscher Steuersünder bricht ein deutscher 
UBS-Kunde das Schweigen. Er berichtet laut einem Vorabdruck der
"Handelszeitung", wie seine UBS-Berater Steuern am Fiskus vorbei
geschleust haben, unter anderem mit einem Scheinwohnsitz in Zürich,
Stiftungen in Singapur und Gesellschaften in Panama. Die Grossbank 
abe für ihn ein komplexes Tarnkonstrukt aufgezogen - und er damit
Steuern umgangen. In den 50er Jahren startet der gebürtige Kölner
Klaus Mayer*, Jahrgang 1935, in Caracas ein Geschäft im
Papiergrosshandel. Bald vertrieb er als lokaler Agent die
Papierprodukte von weltweit führenden Herstellern wie Stora
Enso - meistens exklusiv. Damit verdiente sich der Deutsche in
den darauf folgenden Jahrzehnten ein Vermögen zusammen. 2005
transferierte Mayer ein Grossteil seines Vermögens zur UBS.
Ein zweistelliger Millionenbetrag lagerte danach bei der UBS Hamburg.
Für die UBS soll der heute 75-jährige ein dicker Fisch gewesen sein:
Mayer gehörte laut Angaben seines Anwaltes zu den wichtigsten Klienten
der UBS Deutschland AG. Doch die Pläne gingen am Ende nicht auf: Mayer
meldete sich seinem Anwalt zufolge vor einigen Monaten beim deutschen
Fiskus, nachdem weite Teile seines Vermögens in den Wirren der Finanzkrise
pulverisiert worden waren. Mayer will in den nächsten Tagen
Strafanzeige gemäss seinem Rechtsanwalt Strafanzeige in Frankfurt 
einreichen - wegen Steuerhinterziehung, versuchter Nötigung, Betrug und 
Untreue. Vor Gericht werde auch Mayers langjähriger UBS-Kundenberater 
als Zeuge vernommen. Dieser ist seit Ende 2008 nicht mehr für die UBS 
aktiv. Möglicherweise droht der UBS nun ein zweiter Fall Birkenfeld. 
Jener UBS-Banker hatte im vergangenen Jahr vor Gericht über die 
Machenschaften der UBS in den USA ausgepackt, die Grossbank damit in 
eine schwere Krise gestürzt und letztlich das Ende des Schweizer 
Bankgeheimnisses eingeläutet. Die UBS sagt zu Mayers Vorwürfen: «Der 
Fall liegt bei UBS in Deutschland seit 2008 zur Bearbeitung. Die UBS 
äussert sich nicht zur rechtlichen Auseinandersetzung», so 
UBS-Sprecherin Tatiana Togni.
*Name der Redaktion bekannt

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen Herr Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich, Tel. 043 444 59 00.