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Media Service: Geldwäscherei: Experten warnen vor Gefahren im Schweizer Kunsthandel

12.06.2013 – 16:30 

Zürich (ots) -

Die Schweiz ist während der laufenden Art Basel wieder das globale Zentrum für den Kunsthandel. Namhafte Experten und Politiker warnen aber: Der Schweizer Kunstmarkt sei im Gegensatz zu dem der Nachbarländer besonders anfällig für Gelder aus dubiosen Quellen. Tatsächlich sind Barzahlungen auch über grosse Beträge erlaubt, während in der EU und selbst in Liechtenstein die Höchstbeträge stetig abgesenkt wurden. Eine freiwillige Selbstregulierung des globalen Kunsthandels scheiterte erst letztes Jahr aufgrund eines plötzlichen Stimmungsumschwungs in der Branche. Der Jurist Thomas Christ vom Basel Institute on Governance war an der Ausarbeitung der strengeren Regeln für Kunsthändler beteiligt. Im Interview erklärt er, wie Vertreter des Kunstmarkts das Projekt stoppten: «Die Angst vor Umsatzverlusten wog offenbar schwerer als jene vor einem Reputationsschaden.» Kritiker sehen schon lange Reformbedarf auf dem Schweizer Kunstmarkt: «Es fliessen sehr grosse Summen in- und ausländischen Schwarzgelds in diesen Markt, daher ist eine Unterstellung unter das Geldwäschereigesetz zwingend», sagt etwa Andrea F.G. Raschèr, der lange für das Bundesamt für Kultur tätig war. Auch Margret Kiener Nellen, Mitglied und ehemals Präsidentin der Finanzkommission des Nationalrats, schätzt die Geldwäschereigefahr als hoch ein: «Die Bezahlungen können vor Ort in den Auktionshäusern mit Bargeld getätigt werden, das heisst mit Plastiktaschen oder Koffern voller Banknoten.» Vertreter des Kunsthandels wehren sich allerdings gegen die Kritik. Die Gefahr für Geldwäscherei sei auf dem Kunstmarkt nicht grösser als in anderen Branchen.

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