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Media Service: Gripen-Geheimprotokolle: Gegengeschäft überfordern Bund

02.04.2014 – 17:40 

Zürich (ots) -

Die Gegengeschäfte sind das stärkste Argument für den Gripen. Mit den sogenannten Offset-Deals wollen das Verteidigungsdepartement von Ueli Maurer und der Lieferant Saab am 18. Mai die Abstimmung über den Gripen gewinnen. Die Schweizer Wirtschaft profitiere von den Gegengeschäften, heisst es in Bundesbern. Doch jetzt stellt sich heraus, dass der Bund mit den milliardenschweren Rüstungsdeals offenbar überfordert ist. Der «Handelszeitung» liegt eine umfassende Dokumentation über die Vorgänge rund um die Beschaffung militärischer Güter wie des Gripen vor. Es geht um falsche Buchungen und erklärungsbedürftige Abrechnungen. Auch die Einflussnahme auf das Offset-Büro durch den schwedischen Botschafter und durch den Gripen-Hersteller Saab steht im Raum.

Gegenüber der Kommission sagt der ehemalige Leiter des Offset-Büros, Albert Gaide, laut Protokollen: «Wir weigerten uns, an diversen Werbekampagnen von Saab teilzunehmen. Um nicht sagen zu müssen, dass wir mit dem Gesagten nicht einverstanden sind.» Weiter sagt Gaide: «Der schwedische Botschafter beschwerte sich beim Projektleiter von Armasuisse. Armasuisse setzte uns betreffend Saab unter Druck und weigerte sich, unkorrekte Jahresberichte zu korrigieren.» Für Gaide steht laut den Kommissionsprotokollen fest: «Das Offset-Büro kann nicht mehr unabhängig arbeiten.» Schwedens Botschafter in Bern, Per Thöresson, bestreitet die Vorwürfe entschieden. Der «Handelszeitung» teilt er mit: «Diese Berichte sind falsch und völlig aus der Luft gegriffen. Ich habe noch nie Offsets mit Armasuisse oder mit dem Offset-Büro diskutiert, noch weniger habe ich jemanden unter Druck gesetzt.»

Kontakt:

Mehr Information erhalten Sie unter der Telefonnummer 043 444 57 77.